Barock verbindet: Auftakt der „Musikbrücke Prag - Dresden“

Musikbrücke - Collegium 1704 (Foto: Archiv Collegium 1704)

Böhmen und Sachsen gehen eine Verbindung ein: durch den Konzertzyklus „Musikbrücke Prag - Dresden“. Die Veranstaltung soll an musikalische Traditionen der beiden Städte anknüpfen, die besonders im Barock sehr lebendig waren. Den Auftakt bildet in Prag am Freitagabend ein Konzert im Kloster Břevnov. Am Samstag können Besucher dann auf der anderen Seite der musikalischen Brücke, nämlich in der Dresdener Annenkirche, barocken Klängen lauschen. Einzelheiten hat der Leiter und Initiator des Projekts, Václav Luks, Radio Prag im Interview verraten.

Václav Luks  (Foto: Ondřej Staněk,  Collegium 1704)
Herr Luks, am Freitag findet das erste Konzert im Rahmen der „Musikbrücke Prag - Dresden“ statt. Können Sie zunächst vielleicht das Konzept der Musikbrücke erläutern?

„Die Musikbrücke Prag – Dresden ist ein Konzertzyklus, der seit 2008 stattfindet. Die Idee dieses Zyklus‘ ist es, die zwei Städte Prag und Dresden auf eine Art und Weise zu verbinden, die sich nahezu von selbst anbietet: Beide Städte haben eine großartige musikalische Kultur, eine berühmte Musikgeschichte und liegen dazu nicht weit von einander entfernt. Wenn wir früher in Prag Konzerte gegeben haben, dachte ich immer: ‚Schade, dass wir nur einmal spielen können. Könnten wir nicht noch irgendwo anders auftreten?‘ In Dresden haben wir vorher bereits für andere Veranstalter gespielt, zum Beispiel für die Dresdener Musikfestspiele. Das Dresdener Publikum war immer wahnsinnig neugierig auf unsere Musik und daher hatte ich die Idee, dass wir von nun an auch in Dresden unser Glück versuchen könnten. Seit 2008 hat sich nun diese wunderschöne Tradition entwickelt und wir haben einen großen Freundeskreis mit ganz treuen Fans in Dresden.“

Musikbrücke - Collegium 1704  (Foto: Archiv Collegium 1704)
Welche Ensembles sind an dem Projekt der Musikbrücke beteiligt?

„Hauptsächlich sind das Collegium 1704 als Orchester und das Vokalensemble Collegium Vocal 1704 dabei. Wir versuchen aber auch zunehmend, Dresdener Ensembles zu integrieren. In der letzten Zeit hatten wir eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Dresdener Kammerchor und wollen diese noch weiterentwickeln und neue Projekte vorbereiten.“

Haben Sie sich diesem Jahr einem bestimmten Komponisten verschrieben, gibt es einen Schwerpunkt der diesjährigen Saison?

Jan Dismas Zelenka
„Ein Roter Faden in unserer Dramaturgie, nicht nur in diesem Jahr, sind Komponisten, die sowohl mit Dresden als auch mit Prag verbunden sind. Der wichtigste Komponist aus dieser Reihe - aus der Barockzeit - ist Jan Dismas Zelenka. Er bildet den wichtigsten Bestandteil unseres Repertoires, da wir ihn sehr oft spielen, nicht nur in Prag oder Dresden. Auch in diesem Jahr werden wir sehr viel Zelenka spielen, und natürlich Johann Sebastian Bach. Bach ist mit Dresden sehr eng verbunden und auch für uns wichtig. Ich bin ein bisschen stolz darauf, dass wir dafür gesorgt haben, dass Bachs Musik in Prag bekannter geworden ist. Es ist zum Teil unser Verdienst, dass solche Musik nun regelmäßig hier erklingt.“