Bau an Autobahn D3 wird fortgesetzt – Schnellstraßen erhalten höheren Status

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Wenn jedes Jahr der Frühling einkehrt, dann nimmt auch der Straßenverkehr merklich zu. Und es wird auch wieder mehr gebaut wie zum Beispiel Straßen und Brücken. Gleich nach Ostern wurde diesmal der Baubeginn für zwei weitere Abschnitte der Autobahn D3 in Richtung Österreich vollzogen. Auf vielen anderen Straßen wird repariert und modernisiert. Größere Veränderungen aber sind erst für das nächste Jahr zu erwarten.

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Mit den symbolischen Hammerschlägen auf gleich zwei Grundsteine wurde am Dienstag der Baubeginn an zwei Teilstücken der Autobahn D3 vollzogen. Die D3 soll Prag mit České Budějovice / Budweis und in fernerer Zukunft auch mit der Grenze zu Österreich unweit von Linz verbinden. Die neuen Abschnitte liegen in Südböhmen zwischen Veselí nad Lužnicí und Budweis, sind zusammen 8,3 Kilometer lang und sollen bis 2018 fertig sein. Ihr Bau wird umgerechnet 51 Millionen Euro kosten.

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Voraussetzung für den Bauauftakt war die endgültige Klärung in der Streitfrage über den Sieger bei der Auftragsvergabe. Nun versprechen die Politiker eine schnelle Umsetzung der Verkehrsader. Premier Bohuslav Sobotka:

„Die finanziellen Mittel dafür haben wir bereitgestellt. Und wir haben auch einige Gesetze geändert, um den Ankauf der Grundstücke zu beschleunigen.“

Parallel zum Bau der beiden neuen Teilstücke verlaufen die Planungen zur Fortsetzung der D3 in Richtung Linz. Konkret geht es um 19 weitere Kilometer, für die bis Ende des Jahres ein Bauauftrag stehen soll. Zu den Vorhaben gehört auch die Umgehung von Budweis, um deren exakten Verlauf derzeit noch gestritten wird. Verkehrsminister Dan Ťok:

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„Das vorliegende Projekt enthält noch zu viele Ausfahrten der D3 rund um Budweis. Das entspricht nicht den tschechischen Bauvorschriften. Wir werden deshalb noch mit den Vertretern des Kreises Südböhmen verhandeln, um ein bis zwei Ausfahrten im Plan zu streichen.“

Seit Monatsbeginn sind auch die Arbeiten zur Modernisierung der tschechischen Hauptverkehrsader, der Autobahn D1, wieder in vollem Gange. An gleich drei Abschnitten zwischen Prag und Brno / Brünn müssen die Autofahrer deshalb Behinderungen durch Baustellen hinnehmen. Dafür kommt erfreuliche Kunde vom finalen Bau der Autobahn D8 zwischen Prag und der Grenze zu Sachsen. Im noch fertig zu stellenden Teilstück zwischen Lovosice und Řehlovice wurde am Dienstag die erste Etappe bei der Beseitigung eines Erdrutsches beendet, der sich dort vor 22 Monaten ereignet hat. Daher ist Minister Ťok auch optimistisch, dass seine Prognose dieses Mal eintreffen wird – die Fertigstellung der D8 im Spätherbst 2016.

Dan Ťok  (Foto: ČTK)
Schon zu Beginn des nächsten Jahres aber soll das tschechische Autobahnnetz um rund 450 Kilometer länger sein als zurzeit. Dieser kräftige Zuwachs wird indes auf administrativem Wege und nicht durch verstärkte Bautätigkeit erzielt werden. Nach den Vorstellungen des Verkehrsministeriums sollen nämlich mehrere der vorhandenen Schnellstraßen den Status einer Autobahn erhalten. Damit einher geht auch die Erhöhung der Geschwindigkeit auf ausgewählten Fernstraßen – von bisher 90 auf dann 110 Stundenkilometer. Minister Ťok:

Schnellstraße R10  (Foto: Jan Sovka,  Wikimedia CC BY-SA 3.0)
„Es geht darum, dass auf Straßen, die für eine höhere Geschwindigkeit ausgelegt sind, auch schneller gefahren werden darf.“

Das trifft insbesondere auf fast die gesamte Schnellstraße R10 zu, die Prag mit Liberec / Reichenberg verbindet. Das Gesetz zur Erhöhung der Geschwindigkeit auf bestimmten Fernstraßen von 90 auf 110 Stundenkilometer wird gegenwärtig im Parlament behandelt. Es soll mit Beginn des Jahres 2016 in Kraft treten. Einen Vorschlag der Bürgerdemokraten (ODS), die zugelassene Geschwindigkeit auf gut ausgebauten Autobahnabschnitten von 130 auf 150 Stundenkilometer zu erhöhen, lehnt der Verkehrsminister dagegen weiter ab.