„Bau des Jahrhunderts“: Die Nusle-Brücke in Prag feiert 50-Jähriges

Nusle-Brücke

Die Nusle-Brücke ist eine der wichtigsten Verkehrskomponenten Prags. Täglich überqueren sie mehr als 160.000 Autos und im Inneren 750 U-Bahn-Züge.

Der Bau der Nusle-Brücke im Jahr 1968 | Foto: DPP

Die Idee, das Nusle-Tal auf kürzestem Wege zu überqueren, gab es bereits im 19. Jahrhundert. Aber erst im Übergang von den 1950er zu den 1960er Jahren wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Den Zuschlag bekam das Trio Vojtěch Michálek, Stanislav Hubička und Svatopluk Kobr, und ihr 485 Meter langes Bauwerk wurde am 22. Februar 1973 eröffnet. Das Ereignis war damals Teil der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der kommunistischen Machtübernahme. Und so trug die Brücke – ebenso wie die anliegende Metrostation – zunächst auch den Namen des ersten kommunistischen Präsidenten, Klement Gottwald.

Stanislav Hubička | Foto: ČT24

Inzwischen hat die Brücke eine neutrale Bezeichnung und bietet noch heute einen fantastischen Blick auf Prag. Sie ist 26,5 Meter breit und 42,5 Meter hoch. Auch wenn es von unten atemberaubend wirkt – der Bau in Nusle ist nicht der höchste seiner Art in der Stadt: Die Lochkov-Brücke im Südwesten des äußeren Stadtrings ragt nämlich 65 Meter über den Boden.

Foto: Barbora Navrátilová,  Radio Prague International

Einen schlechten Ruf bekam die Nusle-Brücke schon in den ersten Jahren ihres Bestehens, als sie nämlich zum bevorzugten Ziel für Selbstmörder wurde. Weder ein höheres Geländer noch ein aufgespanntes Netz konnten die Todesentschlossenen von ihrem Sprung abhalten. Erst die Anbringung eines rutschigen und flexiblen, zur Straße hin abfallenden Blechs stoppte die Selbstmorde, die insgesamt auf etwa 350 geschätzt werden.

Straßenlaterne von Krištof Kintera unter der Nusle-Brücke | Foto: René Volfík,  iROZHLAS.cz

Eine positivere Konnotation hatte da schon jene Auszeichnung, die der Nusle-Brücke im Jahr 2000 verliehen wurde. In der Kategorie der Verkehrsbauten bekam sie nämlich den Titel „tschechischer Bau des Jahrhunderts“.

Foto: Barbora Navrátilová,  Radio Prague International
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