Baum für Prager Weihnachtsmarkt kommt aus dem Riesengebirge
Am kommenden Sonntag wird die erste Kerze auf dem Adventskranz angezündet und die Vorweihnachtszeit beginnt. Neben hektischen Einkäufern, Orgelkonzerten und Weihnachtskrippen-Ausstellungen hält sie auch in Tschechien vor allem eines bereit – die Weihnachtsmärkte. Der größte und bekannteste hat auf dem Altstädter Ring in Prag sein Domizil. Dort laufen jetzt die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren.
„Der Baum ist 32 Meter lang und wurde grundlegend untersucht. Es ist ein gesunder, starker Baum, daher steht seiner Platzierung auf dem Altstädter Ring in Prag nichts im Wege. Die Fichte, die unweit der Gemeinde Dolni Dvur bei Vrchlabi stand, wurde am Samstag geschlagen. Sie wird in der Nacht von Montag auf Dienstag nach Prag transportiert“, verriet Petr Hozak, der Organisationschef der Prager Weihnachtsmärkte dem Tschechischen Rundfunk.
Die fast 80-jährige Fichte wurde von den Mitarbeitern des Nationalparks Riesengebirge ausgewählt. Ihre Überprüfung nach Wuchs und Holzbeschaffenheit haben Dendrologen der Mendel-Universität für Land- und Forstwirtschaft aus Brünn vorgenommen. Und das sicher nicht ohne Grund. Denn spätestens seit dem Unglück von vor vier Jahren weiß man auch in der Moldaustadt, dass ein Weihnachtsbaum mitunter mehr als nur Kerzen, Schmuck und Girlanden (er)tragen muss. Heftige Sturmböen hatten seinerzeit die 31 Meter hohe Fichte zu Fall gebracht, und das mit schmerzlichen Folgen. Einer der vier durch den umgestürzten Baum verletzten Touristen, ein 54-jähriger Engländer, musste damals mit Verletzungen an Oberschenkeln und Wirbelsäule in ein Prager Krankenhaus eingeliefert und operiert werden. Eine ganz und gar nicht weihnachtliche Geschichte. Aber daraus haben die Organisatoren der Prager Weihnachtsmärkte mit Sicherheit ihre Lehren gezogen.