Bayerischer Wirtschafts- und Verkehrsminister Zeil zu Besuch in Prag
Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft macht Prag zu einem beliebten Ziel für Politiker aus ganz Europa, besonders aus den Nachbarländern: Zurzeit geben sich in Prag gerade deutsche Landespolitiker die Klinke in die Hand: Am Mittwoch war der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich in der tschechischen Hauptstadt zu Gast. Wir haben berichtet. Und am Donnerstag und Freitag weilte der bayerische Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Zeil in Prag.
Die tschechische EU-Ratspräsidentschaft macht Prag zu einem beliebten Ziel für Politiker aus ganz Europa, besonders aus den Nachbarländern: Zurzeit geben sich in Prag gerade deutsche Landespolitiker die Klinke in die Hand: Am Mittwoch war der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich in der tschechischen Hauptstadt zu Gast. Wir haben berichtet. Und am Donnerstag und Freitag weilte der bayerische Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Zeil in Prag. Daniel Kortschak war dabei.
Wie bei solchen Treffen üblich, wird man nicht müde, die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zu betonen. Auch der neue bayerische Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Zeil, der mit einer großen Delegation von Beamten und Wirtschaftsvertretern nach Prag gekommen ist, erfüllte diesbezüglich alle Erwartungen:
„Wir sind sehr froh, dass wir unseren ersten Auslandsbesuch hier in Prag gemacht haben. Wir haben gemerkt, dass wir zu Freunden kommen.“
Die üblichen Freundschafts-Floskeln, könnte man meinen. Doch gerade im Falle Bayern hat der Besuch durchaus Symbolkraft: Lange war das Verhältnis zwischen den beiden Ländern durch die Sudetendeutschen-Frage schwer belastet. Dass nun mit Martin Zeil der stellvertretende Ministerpräsident des Freistaates seinen Antrittsbesuch in Tschechien absolviert, ist ein starkes Zeichen in Richtung einer weiteren Normalisierung der bayerisch-böhmischen Beziehungen.
„Wir haben auch einen kleinen Baustein auf dem Weg eines in die Zukunft gerichteten Versöhnungswerks besichtigt: Das Sudentendeutsche Büro, das sich besonders um den Jugendaustausch bemüht.“Auch über andere Themen sprach der bayerische FDP-Politiker mit seinen tschechischen Kollegen. Im Wirtschaftsministerium erörterte man gemeinsame Ziele in der Energiepolitik und bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise. Mit Verkehrsminister Petr Bendl tauschte sich Zeil über wichtige gemeinsame Verkehrsprojekte aus. Bis 2015 soll die Schnellstraße R6 von Prag über Karlsbad bis an die Grenze führen. Priorität habe auch der Ausbau der Eisenbahnverbindung Richtung München und Nürnberg. Doch auch die Bahnfahrer brauchen noch viel Geduld:
„Wir planen die Modernisierung der Strecke auf der tschechischen Seite bis zum Jahr 2016. Die technischen Voraussetzungen erlauben allerdings nur eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h“
Er wünsche sich einen Ausbau für bis zu 200 km/h, betont der tschechische Verkehrsminister Petr Bendl. Dann würde die Zugfahrt von Prag ins 440 Kilometer entfernte München statt wie derzeit 6 Stunden 15 Minuten nur mehr etwa dreieinhalb dauern. Doch dazu fehlt das Geld. Bayern und Tschechien erwarten sich nun Unterstützung vom Bundesverkehrministerium. Nächste Woche wolle man dazu gemeinsam mit Minister Tiefensee verhandeln, ergänzte Zeil. Sogar die Worte „Druck ausüben“ waren leise, aber deutlich zu vernehmen.