Bierland Tschechien: Die Hopfenernte steht bevor

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Der Tschechen liebstes Getränk ist das Bier, und des Bieres wichtigster Rohstoff ist neben dem Wasser der Hopfen. In den nächsten Tagen beginnt hierzulande die Hopfenernte, die Aussichten sind einstweilen recht positiv.

Bohumil Pázler, der Vorsitzende des Verbandes der tschechischen Hopfenzüchter:

"Nach den jüngsten Testergebnissen, die uns zur Verfügung stehen, ist die Qualität ungefähr genauso gut wie im vorigen Jahr. Hoffen wir, dass das auch in der letzten Reifungsphase so bleibt und damit das Vorjahresniveau wieder erreicht werden kann."

Etwa eine Tonne trockenen Hopfens erntet man pro Hektar, die Anbaufläche beläuft sich hierzulande auf etwa 5600 Hektar. Ungefähr 100 davon fielen Ende Juli heftigen Stürmen zum Opfer, auf den Gesamtertrag dürfte das aber kaum spürbare Auswirkungen haben, meinen Experten.

Foto: CTK
Für viele Tschechen ist die Hopfenernte übrigens auch eng mit ihrer persönlichen Geschichte verbunden. Als Erntehelfer haben früher so manche jungen Männer und Frauen einen Teil ihres Sommers verbracht. Heute wird der Großteil der Arbeit maschinell erledigt. Aber:

"Es kommen nach wie vor Erntehelfer. Im Vergleich zu früher sind es zwar nicht mehr so viele, doch es gibt sie noch. Meist sind es Studenten, aber auch Leute aus den verschiedensten anderen Berufsgruppen", sagt Pázler.

In insgesamt drei Wochen können die Hopfenpflücker dabei bis zu 9000 Kronen verdienen, das sind etwa 300 Euro. Übrigens: Obwohl die Tschechen beim Bierkonsum weltweit ganz vorne liegen, bleiben nur 20 Prozent des Hopfens im Land. Bohumil Pázler:

"Der Großteil, etwa 80 Prozent, wird exportiert. Wenn wir unseren ganzen Hopfen selbst verwenden würden, dann würden die Brauereien mit der Verarbeitung gar nicht nachkommen."