Duftende Kunstwerke, wundersame Instrumente, künstlerische Spielgeräte, ein Wasserspielplatz auf dem Dach, optische Täuschungen und Workshops zu allen Sinnen. Dies alles wartet im Sommer auf Besucher der oberösterreichischen Stadt Linz. Die Ausstellung „Sinnesrausch“, die im dortigen Kulturquartier am Donnerstag eröffnet wird, ist ein internationales Projekt, bei dem tschechische Künstler die Hauptrolle spielen.
Foto: Otto Saxinger, Archiv des Festivals Sinnesrausch
Ein Rausch der Sinne erwartet die Besucher ab 14. Juni im oberösterreichischen Linz. Bitte berühren, bitte spielen, bitte mitmachen, bitte kommunizieren: So könnte die Gebrauchsanleitung zum Ausstellungsbesuch lauten. Es handelt sich um eine interaktive Ausstellung: Über 30 Künstler machen das Sehen, Spüren, Hören und Riechen auf einem Rundweg erlebbar. Kern der Ausstellung sind die Objekte und Installationen der tschechischen Künstlerplattform „Orbis pictus oder …“. Diese hat bereits sechs Ausstellungen dieser Art im In- und Ausland gemacht. Die siebte in Linz ist die größte, und gleichzeitig die erste in Österreich. Der künstlerische Leiter des Projekts ist Petr Nikl:
Petr Nikl
„Je nach der Größe des Ausstellungsraums spreche ich eine passende Zahl von Künstlern an. Wir legen ein Thema fest, das aus der Atmosphäre des jeweiligen Ortes ausgeht. Als wir zum Beispiel vor drei Jahren eine Ausstellung in einer historischen Kläranlage realisiert haben, haben wir festgestellt, dass es dort eine hervorragende Akustik gibt und ein wunderbares Licht herrscht. Der Schwerpunkt der Ausstellung lag damals daher auf Lichtinstrumenten. Das ganze Projekt ist sehr offen. Die Künstler gehen dann in den Raum und lassen sich entweder direkt inspirieren und schaffen ein Werk für den jeweiligen Raum. Oder sie bieten ein bereits fertiges Werk an, das schon einmal ausgestellt wurde, aber im neuen Kontext wieder anders wirkt. Das Ganze wird dann kollektiv gestaltet. Ich habe natürlich eine gewisse Aufsicht, lasse aber alles offen, damit die Ausstellung durch einen dynamischen Prozess entstehen kann.“
Foto: Otto Saxinger, Archiv des Festivals Sinnesrausch
Einen neuen Kontext bietet der Ausstellungsraum im Oberösterreichischen Kulturquartier, das durch die Zusammenführung des früheren Landeskulturzentrums Ursulinenhof mit dem danebenliegenden Offenen Kulturhaus entstanden ist. Neue Zusammenhänge entstehen auch durch Verknüpfung mit Werken österreichischer und anderer Künstler, die sich an der Ausstellung ebenso beteiligen. Petr Nikl:
„Auf der Basis der Interaktivität muss man nicht fürchten, dass ein Werk nicht in das Gesamtkonzept der Ausstellung passen würde. Denn durch das spielerische, aktive Miterleben wird alles miteinander verknüpft. Es hat sich bestätigt, dass ich bei diesem Konzept alle möglichen Objekte und Werke zusammenbringen kann, und es entsteht immer ein interessantes Ergebnis.“
Die Künstler zeigen, wozu die menschlichen Sinne fähig sind, wenn sie aktiviert werden. Man wird durch ein Labyrinth geführt. Der Bogen spannt sich von der raumgreifenden, durch die Eingriffe der Besucher ständig wachsenden Installation „Kristalise“ bis in das Herzstück der Ausstellung „The Heart“ im Ursulinenhof. Weitere Highlights sind zwei Duftorgeln, ein Parfüm-Dachboden, ein Wasserspielplatz auf dem Dach oder ein Nacht-Regenbogen. Alles ist interaktiv, alles lädt zum Bewegen, Spielen, Experimentieren und Kommunizieren ein.