Bloomberg: Tschechische Firmen sind trotz Italien-Krise für den Euro
Die tschechischen Unternehmen sprechen sich trotz der politischen Krise in Italien für einen Beitritt der Tschechischen Republik zur Eurozone aus. Darüber informiert die Agentur Bloomberg auf ihren Internetseiten unter Berufung auf den Vizepräsidenten des tschechischen Verbandes für Industrie und Verkehr, Radek Špicar. Bloomberg verweist darauf, dass gegenwärtig 65 Prozent der tschechischen Exporte in Länder der Eurozone gehen.
Laut Špicar, so die Agentur, sei der Warenhandel in Euro für die tschechischen Firmen die bessere Variante als die kostenintensive Absicherung gegen die Wechselkursschwankungen der Tschechischen Krone. Nach Aussage von Špicar würden die tschechischen Unternehmen den Euro auch immer mehr für geschäftliche Transaktionen im Inland nutzen. Zudem äußerte der Verbandsvizechef die Befürchtung, dass die Länder außerhalb der Eurozone nur noch einen geringen Einfluss auf die künftige Ausrichtung der Europäischen Union haben könnten.
Wie Bloomberg schreibt, gehe aus den Daten der tschechischen Zentralbank hervor, dass die Firmen unter sich im ersten Quartal dieses Jahres rund ein Fünftel ihrer inländischen Zahlungen in Euro getätigt haben. Das sei in etwa das Doppelte im Vergleich zur finanziellen Praxis vor sechs Jahren.
Die Eurogegner unter den tschechischen Politikern aber halten an ihrem Standpunkt fest. Sie behaupten, dass die tschechischen Steuerzahler nicht die Zeche zahlen sollten für die Rettung der Euroländer, die in eine finanzielle Schieflage geraten sind. Die Zentralbank wiederum bewahrt die eigene Währung als Sicherheit gegen Schocks und als ein nützliches Instrument zur Unterstützung der Wirtschaft, schreibt Bloomberg.