BMW plant in Tschechien ein Testzentrum für autonomes Fahren
Der Autohersteller BMW möchte in Tschechien ein Testzentrum für autonomes Fahren errichten. Dies kündigte Finanzminister Ivan Pilný in einem Gespräch für die Tageszeitung Mladá fronta Dnes (Freitag) an. Es wäre die erste Investition des Münchner Konzerns hierzulande.
Laut dem Bericht kommen als Standort für das Testzentrum die Kreise Karlovy Vary / Karlsbad und Ústí nad Labem / Aussig an der Elbe in Frage, die beide an Deutschland grenzen. Auf das Vorhaben von BMW hatte der Finanzminister hingewiesen, als die Journalisten nach der künftigen Politik bei den Investitionsanreizen fragten. Pilný erwähnte einen Vertrag mit dem amerikanischen Flugzeughersteller GE Aviation, der in Tschechien ein Entwicklungszentrum plant einschließlich Fertigungshallen. Dem fügte der Politiker der Partei Ano noch an: „Ein ähnlicher Vertrag besteht mit BMW, der Konzern will hier ein Testzentrum für neue Autos errichten. Es handelt sich also nicht um eine Fertigungsanlage.“
CzechInvest als staatliche Investitionsagentur wollte die Verhandlungen mit den Bayerischen Motoren Werken zwar nicht bestätigen, aber das wohl eher aus taktischen Gründen. Firmensprecherin Petra Menclová sagte gegenüber MfDnes: „Allgemein gilt, dass wir konkrete Namen nicht kommentieren.“
Laut der Zeitung könnten die Pläne von BMW mit einer Ankündigung von Verkehrsminister Dan Ťok (parteilos) zusammenhängen. Demnach erwägt Tschechien ohnehin schon eine Teststrecke für selbstfahrende Autos und möchte diese Wagen gerne auch im Straßenverkehr testen. Das soll auf der Autobahn D 2 zwischen Brno / Brünn und Bratislava geschehen. Für den Bau der Teststrecke will das Verkehrsministerium im kommenden Jahr eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Im Übrigen haben sogar zwei Städte angeboten, dass auf ihren Straßen das autonome Fahren geprobt werden könnte. Laut einem Sprecher des Verkehrsministeriums sind dies Ústí nad Labem und Mladá Boleslav / Jungbunzlau.