Boomende Wirtschaft, sinkende Arbeitslosenquote - fehlende Arbeitskräfte
Schwarze Zahlen - die werden seit längerem in der tschechischen Wirtschaft geschrieben und der Trend ist eindeutig: Die Zahlen werden schwärzer und die Aussichten rosiger. Aber es kündigt sich auch schon eine Kehrseite der guten Entwicklung an, gerade weil alles so gut läuft.
"Ich denke, dass wir am Ende des Herbstes bereits unter sechs Prozent liegen werden. Und dass, weil die frischen Schul- und Hochschulabsolventen Arbeit finden werden. Oder zum Beispiel werden sich auch Frauen mit Kindern, die vor den Ferien noch zu Hause geblieben sind, wieder in den Arbeitsmarkt eingliedern. Der Trend ist also äußerst positiv, hin zu einer noch niedrigeren Arbeitslosigkeit."
In den Himmel wird die tschechische Wirtschaft jedoch nicht wachsen können. Die Grenze des Wachstums haben bereits viele Firmen erreicht. Zdenek Wolf von einer Metall verarbeitenden Firma in der Nähe von Pilsen erklärt das Problem:"Räumliche Kapazitäten haben wir und Aufträge gibt es genug, wir können sie nur nicht bewältigen und müssen sie ablehnen - es gibt nicht genug Arbeitskräfte. Und das heißt, dass die Produktion anstatt zu wachsen auf dem Niveau des vergangenen Jahres bleibt."
Die steigende Produktion saugt die zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte auf und ohne neue Arbeitskräfte könnte der Wachstumsprozess zum Stillstand kommen. Im Bauwesen ist das schon zu erkennen. Da nämlich sinkt die Produktion bereits seit zwei Monaten, wie Marek Rojicek vom Tschechischen Statistikamt erläutert:
"Es ist beides: Es gibt zu wenig Arbeitskräfte auf dem Bau und es herrscht mittlerweile ein Mangel an Baustoffen."