BSE: Tschechien ergreift Präventivmaßnahmen

Von der BSE-Seuche blieb die Tschechische Republik bislang verschont: Nachweislich hat sich mit dieser Krankheit hierzulande noch kein Tier angesteckt. Die neuesten Fälle aus den europäischen Nachbarländern zeigen jedoch, dass es kein Grund zum erleichterten Aufatmen gibt. Über die Präventivmaßnahmen, die die Tschechische Republik zur Zeit einleitet, um das Ansteckungsrisiko zu mindern, berichtet Daniela Kralova.

Kühe
Die Angst vor dem Rinderwahnsinn breitet sich auch in Tschechien aus: Am Dienstag trafen daher Fachleute zusammen, um Maßnahmen zu ergreifen, mit deren Hilfe sich eventuelle Krankheitsausbrüche schnell stoppen ließen. Nach den Worten des Landwirtschaftsministers Jan Fencl müsse Tschechien für den Fall eines Vorkommens der Krankheit gut vorbereitet sein und deshalb arbeiten die Experten für diese Situation derzeit ein Krisenszenario aus.

In der EU verbreitet sich die Seuche bekanntlich immer mehr. Wie die Tschechische Republik reagiert, um sich vor einer möglichen Ansteckung zu schützen, fragten wir den Direktor der Obersten staatlichen Veterinärbehörde Josef Holejsovsky:

In diesen Tagen sollte außerdem ein verschärftes Kontrollsystem in den Schlachthöfen eingeführt werden. Über seinen Verlauf informierte uns Josef Holejsovsky:

"In allen Schlachthöfen (ausgenommen den ganz kleinen) haben wir jetzt schon immer eine tierärztliche Aufsicht, die dort Routineuntersuchungen durchführt. D.h. es werden bei jedem geschlachteten Tier Lymphknoten angeschnitten und daraus werden Proben entnommen. Normalerweise dienen diese Proben anderen Zwecken, aber ab jetzt werden sie auch auf BSE untersucht. Die Tierärzte werden einerseits für die Entnahme verantwortlich sein, andererseits aber auch dafür, dass die Probe rechtzeitig abgeliefert wird. Damit wir, für den Fall, dass das Tier positiv war, alle nötigen Maßnahmen ergreifen können."

In der Praxis würde dies bedeuten, dass die ganze Herde mit dem infizierten Tier vernichtet wird. Eine besonders unschädliche Art der Vernichtung sei - so Holejsovsky - die Verbrennung.

Da aber bisher kein Rind in Tschechien als BSE-positiv befunden wurde, raten die Fachleute den Konsumenten, nicht allzu schnell in Panik zu geraten. Auch eine Übertragung auf Hühner- oder Schweinefleisch ist höchst unwahrscheinlich, weil sie bisher noch kein einziges Mal nachgewiesen wurde.

Autor: Daniela Kralova
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