Buch mit Vorlesungen von Johannes Paul II. wurde im Prager Senat präsentiert

Wenn man die verschiedenen zusammenfassenden Artikel in der tschechischen Tagespresse liest, die einen Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse des soeben zu Ende gehenden Jahres bringen, findet man darunter immer eine Erwähnung über den im April verstorbenen Papst Johannes Paul II. als eine Persönlichkeit, deren Bedeutung weit über den kirchlichen Rahmen hinausgeht. An die Verdienste des verstorbenen Papstes um den Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums erinnerte auch der Vizepräsident des Senats des tschechischen Parlaments Petr Pithart in seiner Rede, die er vor kurzem anlässlich der Präsentation des Buches "Theologie des Leibes" im Prager Senat hielt. Das Buch enthält Vorträge vom Papst Johannes Paul II., die er in den ersten fünf Jahren seines Pontifikats zum Thema der Bedeutung der Menschenliebe gehalten hatte. Petr Pithart erklärte des Weiteren, man werde sich über dem soeben in tschechischer Sprache erschienenen Buch einer weiteren Dimension bewusst, die ein oberflächlicher Beobachter übersehen dürfte: Des Interesses des Denkers Johannes Paul II. für persönlichere Themen.

Kardinal Miloslav Vlk  (Foto: Autorin)
Nach der Präsentation des Buches, das auf Initiative der Jugendsektion der Tschechischen Bischofskonferenz erschien, fragte ich Kardinal Miloslav Vlk danach, in wie weit das Buch für die säkularisierte Gesellschaft von Bedeutung ist:

"Dieses Buch, das eine Sammlung von Vorlesungen des Papstes Johannes Paul II. enthält, ist für uns heute wirklich sehr wichtig. Denn es kommt mir vor, dass die grundlegenden Lebensprinzipien an Geltung verlieren. Der Papst erklärte oft in seinen Ansprachen, es sei notwendig, die Prinzipien einzuhalten. Wenn diese Grundsätze ignoriert werden, ist es notwendig, ein klares Wort zu diesem Thema zu hören."

Meinen Sie, dass das Buch auf für die nicht christlichen Kreise attraktiv sein kann?

"Es geht um keine religiöse Propaganda. Der Papst spricht über die Grundprinzipien des Lebens der Gesellschaft. So etwas muss auch Leute ansprechen, die nicht gerade gläubig sind. Ich hoffe, dass es dem auch so sein wird."