Buchautor Kirchner: Hlinka ist als Mensch ein Vorbild auch für Politiker
Ivan Hlinka, diesen Namen kennt in Tschechien nahezu jeder. Allen voran die Älteren, die ihn noch live oder via Bildschirm erleben konnten, als er in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit der tschechoslowakischen Eishockey-Nationalmannschaft gleich drei Weltmeister-Titel holte.
Ivan Hlinka, diesen Namen kennt in Tschechien nahezu jeder. Allen voran die Älteren, die ihn noch live oder via Bildschirm erleben konnten, als er in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit der tschechoslowakischen Eishockey-Nationalmannschaft gleich drei Weltmeister-Titel holte. Die mittlere Generation kennt ihn garantiert zumindest als erfolgreichen Eishockey-Coach, der mit dem Olympiasieg 1998 in Nagano nicht nur seinen wohl größten Erfolg verbuchte, sondern bei diesem so genannten Jahrhundert-Turnier auch den bislang sportlich wertvollsten Triumph eines tschechischen Sportteams feiern konnte. Und die Jüngsten unter den Tschechen? Auch sie werden sich schon bald, oder spätestens dann, wenn sie lesen und schreiben können, mit der charismatischen Person des Ivan Hlinka vertraut machen können. Denn am Mittwoch, gut drei Wochen vor dem diesjährigen Weihnachtsfest, wurde in Prag das Buch "Ivan Hlinka" feierlich herausgegeben. Dieses Buch ist jedoch keine auf die Schnelle herunter geschriebene Homage an das im vorigen Jahr leider tödlich verunglückte Eishockeyidol, sondern es ist ein Schriftwerk voller Erinnerungen. Von Erinnerungen seiner einstigen Mitspieler und Schützlinge wie Vladimir Ruzicka, Dominik Hasek, Robert Reichel, Martin Rucinsky und Jiri Slegr, seines Trainers und Lehrmeisters Karel Gut sowie seiner Witwe Libena Hlinkova und seiner besten Freunde. Daher liest sich dieses Buch auch nicht wie eine Aneinanderreihung von Hlinkas Erfolgen, sondern lässt die aufrichtige Person des beliebten Sportsmanns noch einmal in vollen Zügen wach werden. Auch für den Autor des Buches, den Sportjournalisten Jaroslav Kirchner, der Hlinka in dieser Funktion über 30 Jahre lang beobachten und auf seinem Karriereweg begleiten konnte, sind die menschlichen Züge des 54 Jahre alt gewordenen Puckkünstlers das eigentliche Phänomen von dessen Popularität:
"Als er und seine Mannschaftskameraden die größten Erfolge des tschechischen Eishockeys feierten, verlor Hlinka nie die Bodenhaftung, blieb der normale, liebenswerte Bursche von Nebenan. Keiner seiner Erfolge ist ihm über den Kopf gewachsen. Ich bin überzeugt davon, dass Ivan Hlinka in dieser Hinsicht ein wirkliches Vorbild für alle sein kann, die gegenwärtig unsere Szene beherrschen. Und ganz sicher auch für unsere Politiker."
Mit dieser Aussage ist alles gesagt, wenn man in Tschechien über Ivan Hlinka spricht.