Ceska Kamenice / Böhmisch Kamnitz ist die "historische Stadt des Jahres 2005"

Ceska Kamenice (Foto: CTK)
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Zur "historischen Stadt des Jahres 2005" wurde das nordböhmische Ceska Kamenice / Böhmisch Kamnitz gewählt. Der Titel wurde den Vertretern der Stadt am Dienstag auf der Prager Burg verliehen. Mehr von Martina Schneibergova.

Bürgermeister von Ceska Kamenice Miroslav Weis  (Foto: CTK)
Am Wettbewerb um den Titel "Historische Stadt des Jahres" kann jede Gemeinde teilnehmen, die sich am Programm der Wiederbelebung der städtischen Denkmalschutzzonen beteiligt, das vom tschechischen Kulturministerium finanziert wird. Im Finale des Wettbewerbs, bei dem die Resultate des erwähnten Programms bewertet werden, hatte Ceska Kamenice zwei Konkurrenten: das unweit von Jihlava / Iglau liegende Polna, das ähnlich wie Ceska Kamenice etwa 5.000 Einwohner hat, und die viel größere südmährische Stadt Uherske Hradiste / Ungarisch Hradisch. Ceska Kamenice ist es einige Male gelungen, bis ins Finale zu kommen. Diesmal hat es mit dem Sieg geklappt. Nach den Worten von Bürgermeister Miroslav Weis stellt seine Stadt ein Vorbild für weitere kleinere Städte dar, beim Wettbewerb mit wesentlich größeren und reicheren Städten Kräfte zu messen:

"Seit 1992 hat die Stadt 85 Millionen Kronen (ca. 3 Millionen Euro) in die Renovierung der Denkmalschutzzone investiert. Die wichtigsten historischen Denkmäler sind die Sakralbauten. Dank einer guten Zusammenarbeit mit der Kirche gelang es die wichtigsten Bauten zu renovieren - wie die Kirche des Hl. Jakob des Älteren und die Wallfahrtskapelle Mariä Geburt. Das sind so zu sagen die ´Kleinode´ von Ceska Kamenice. Es wurden aber auch viele andere Sehenswürdigkeiten renoviert."

Ceska Kamenice  (Foto: CTK)
In Ceska Kamenice ist der historische Stadtkern zum Glück erhalten geblieben, sagt der Bürgermeister. Es seien im Unterschied zu anderen Städten Nordböhmens nicht viele alte Gebäude abgerissen worden:

"Es ging nur darum, dem historischen Teil der Stadt das ursprüngliche Aussehen und auch die Atmosphäre wieder zu verleihen. Dank einigen engagierten Menschen, die gleich nach der Wende in der Stadt zu wirken begannen, ist das Interesse daran sehr groß. Wenn auch die Stadtratsmitglieder diese Bemühungen fördern, kann man einiges erreichen. Und dieser für uns erfolgreiche Wettbewerb ist nur ein Sahnehäubchen oben drauf."

Die Bürger der historischen Stadt des Jahres 2005 wollen sich nun jedoch nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Von jetzt an geht es nicht mehr so sehr um die Renovierung einzelner historischer Gebäude, sondern beispielsweise um eine gründliche Erneuerung des einst herrlichen Waldparks, der zwar im Stadtzentrum liegt, um den sich jedoch fünfzig Jahre lang niemand gekümmert hat.