Chipmangel schränkt Produktion von Musikinstrumenten ein

 Der Handel mit Musikinstrumenten hat in Tschechien derzeit mit einem mangelnden Angebot zu kämpfen. Grund dafür sind Lieferschwierigkeiten bei Computerchips und Soundkarten.

Filip Černý | Foto:  ČT24

Die Verkäufer von Musikinstrumenten rechnen damit, dass es bis zum Jahresende zu Ausfällen im Waresortiment kommt. Die Ursache sind der komplizierte Schiffstransport sowie ein Mangel an Material, das für die Produktion notwendig ist. Filip Černý von der Firma Kytary.cz merkt an, dass die Lager derzeit zwar noch voll seien. Aber es mangele schon jetzt an bestimmten Gitarrenarten:

„Das Angebot an Luxusgitarren der Marke ‚Martin‘ wird sich bestimmt einschränken. Diese werden in den USA hergestellt.“

Černý zufolge werden Einschränkungen nicht nur bei der Auswahl an Musikinstrumenten spürbar. Auch die Preise der Waren steigen rasant an. Die Summe, die der Kunde für ein Musikinstrument bezahlt, ist unter anderem vom Material abhängig, aus dem es hergestellt wurde:

Illustrationsfoto:  ČT24

„Teurer werden alle Produkte, die aus viel Metall bestehen. Die Materialkosten sind um 100 bis 300 Prozent gestiegen. Dies gilt für Kupfer, Eisen sowie für Computerchips und Elektronik.“

Der Experte rechnet mit einem Preisanstieg von bis zu 20 Prozent bei Gitarren- Apparaturen und Tastinstrumenten. Bedeutend teurer als zuvor ist auch der Transport. Die Prager Firma „Hudební dům“ (Musikhaus), die eine breite Palette an Musikinstrumenten anbietet, bestellt ihre Ware in Europa, Japan und China. Vojtěch Hanč ist der Geschäftsführer des Unternehmens. Seinen Worten zufolge erhöhten die Produzenten, bei denen die direkt Firma einkauft, die Preise selbst. Hinzu kommen Mehrkosten für den Transport:

„Die Musikinstrumente kosten das Vier- bis Fünffache als in den vergangenen Jahren. Und der Preis für einen ein Meter langen Ständer für ein Keyboard ist beispielsweise auf das Dreifache gestiegen.“

Illustrationsfoto:  ČT24

Laut dem Geschäftsführer werden einige Musikinstrumente bald nicht mehr im Angebot sein. Den Herstellern mangelt es am Material, aus dem sie die Instrumente zusammenbauen. Dies betrifft Klaviere, Gitarren sowie Keyboards. Auf die bestellten Musikinstrumente müssen die Abnehmer immer länger warten. Vojtěch Hanč dazu:

„Einige der Hersteller waren gezwungen, die Produktion von bestimmten Arten von Musikinstrumenten einzustellen, weil sie keine Ersatzteile mehr hatten. Dabei gab es noch Hunderte von Bestellungen. Uns wurde mitgeteilt, dass die Ware nicht mehr lieferbar ist.“

Musiktechnik | Illustrationsfoto: ČT24

Einige Firmen versuchen, den Lieferausfall mit eigenen Produkten zu decken. Dies gilt insbesondere für Musiktechnik und Zubehör. Bei den Musikinstrumenten haben die Firmen meistens keine Alternative, um den Warenausfall zu ersetzen. In den kommenden Monaten werden die Kunden daher Probleme haben, Luxuskeyboards, Akustik- und E-Gitarren, Mikrofone sowie Bassgitarren zu bekommen.