Christdemokraten starten Wahlkampf
Eine Bestätigung des Vorsitzenden und ein Segen des Staatspräsidenten - das ist das Ergebnis des Parteitages der tschechischen Christdemokraten, der am vergangenen Wochenende im westböhmischen Plzen / Pilsen abgehalten wurde. Bara Prochazkova berichtet.
Der Besuch des Staatspräsidenten widerlege die Behauptungen, dass Vaclav Klaus der Präsident nur einer politischen Partei sei, sagte der Vorsitzende der Christdemokraten, Miroslav Kalousek. Symbolisch wurde am Wochenende auch die Wahlkampagne für die kommenden Wahlen gestartet. Die Hauptthemen werden unter dem Motto "Die ausgleichende Kraft" zusammengefasst: Die Unterstützung von Familie sowie die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmern gehören dazu. In seiner Rede rief Kalousek auch dazu auf, dass die Christdemokraten den Einfluss der Kommunisten auf die tschechische Politik verhindern sollen. Der Vorsitzende der Bürgerdemokraten, Mirek Topolanek, der auch als Gast an dem Parteitag teilnahm, betrachte bei den Christdemokraten gerade dies als problematisch:
"Aus ihrer Partei haben die Sozialdemokraten eine Geisel gemacht, als sie die Teilnahme der Kommunisten an der Regierung verhindern wollten. Diese Geisel sollte das Überleben der jetzigen Regierungskoalition sichern. Sie haben letztendlich viel geschafft, der Einfluss der Kommunisten wurde nichtsdestotrotz verstärkt. Im Parlament regiert faktisch nicht die Gruppe von 101 sondern von 110 Abgeordneten."Ob die jetzige Regierungskoalition mit den Sozialdemokraten erhalten bleibt, oder ob nach den Wahlen eine neue Koalition mit den Bürgerdemokraten entsteht, die Christdemokraten würde gerne wieder regieren, so der Tenor des Parteitages. Der alt und neue Vorsitzende Kalousek hat eine klare Vision - zehn Prozent der Wählerstimmen möchten die Christdemokraten bei der nächsten Parlamentswahl auf jeden Fall erreichen.