COI: Rechtschaffenheit unbekannter Begriff für tschechische Unternehmer
Zwei große Ereignisse haben die Tschechen in den vergangenen zwei Wochen hinter sich gebracht: den EU-Beitritt am 1. Mai und die 68. Eishockey-Weltmeisterschaft, die am 9. Mai beendet wurde. Aber wie haben sie sich bei diesen Events präsentiert, welches Bild haben sie von sich gezeichnet? Auf den ersten Blick gesehen leider kein allzu Erfreuliches, denn die Abzocke gegenüber ausländischen Besuchern kannte auch diesmal kaum Grenzen. Weshalb, dazu Näheres von Lothar Martin.
"Das ist sicher eine Folge der unterschiedlichen Kaufkraft zwischen den Verbrauchern in der Tschechischen Republik und den ausländischen Touristen. Daraus wollen einige Unternehmer offensichtlich Kapital schlagen".
Kaufkraft hin, Kaufkraft her, Miloslava Fléglová nennt die Ursache für dieses Treiben unmissverständlich beim Namen:
"Zweierlei Preise für eine Sache. Diese Handlungsweise ist ein Beleg dafür, dass das unternehmerische Niveau in der Tschechischen Republik sehr niedrig ist. Leider."
Und wie geht die Handelsinspektion nun gegen solche unseriösen Geschäftemacher vor? Dazu noch einmal die Pressesprecherin:
"Bei Feststellung einer Diskriminierung des Verbrauchers kann die Tschechische Handelsinspektion den entsprechenden Verkäufer oder Dienstleistungsanbieter mit einer Geldbuße von bis zu einer Million Kronen sanktionieren. Im Falle eines innerhalb eines Jahres wiederholt festgestellten Vergehens kann eine Sanktion von bis zu zwei Millionen Kronen verhängt werden. Dem liegt stets eine Verletzung des Verbraucherschutzgesetzes zugrunde."
Rund um die Weltmeisterschaft wurden vor Ort zwölf Geldbußen in Höhe von insgesamt 15.500 Kronen vollstreckt. 111 Unternehmer erwarten jedoch noch weitaus höhere Strafen, die in einem fälligen Gerichtsverfahren verhängt werden. Aber: Noch immer handelt es sich um den berühmten Stich ins Wespennest. Deshalb melden sich auch Sie, wenn Ihnen in Prag oder anderswo in Tschechien willkürlich hoch gesetzte Preise abverlangt werden. Wie und an wen Sie es mitteilen sollen? Sehen Sie dazu auf die Internetseite der Tschechischen Handelsinspektion, www.coi.cz, die auch eine deutschsprachige Version aufweist.