Tankstellen-Inspektion in Tschechien: Ein Zehntel des Kraftstoffs nicht o.k.

0:00
/
0:00

Seit einigen Jahren und besonders auffällig seit der EU-Erweiterung am 1. Mai vergangenen Jahres sieht man viele Benzintouristen aus Deutschland und Österreich gerade an Wochenenden immer wieder nach Tschechien fahren, um hier preiswerter zu tanken. Die von der Tschechischen Handelsinspektion im ersten Quartal dieses Jahres durchgeführten Kontrollen haben nun jedoch ergeben, dass der an den hiesigen Tankstellen verkaufte Kraftstoff nicht vorbehaltlos der vorgeschriebenen Qualität entsprach. Lothar Martin informiert.

Genau 472 Proben des hierzulande angebotenen Kraftstoffs - Benzin, Diesel und das als LPG gekennzeichnete Flüssiggas - haben die Mitarbeiter der Tschechischen Handelsinspektion (COI) im ersten Quartal des Jahres an den hiesigen Tankstellen entnommen und diesen Kraftstoff auf seine Qualität überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass 9,5 Prozent der Proben nicht der jeweils geforderten Qualität entsprach. Die meisten von der vorgeschriebenen Norm abweichenden Proben, nämlich 12,6 Prozent, wurden beim Dieselkraftstoff registriert. Beim Benzin lagen sieben Prozent außerhalb des Normbereichs, beim Flüssiggas waren es 5,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist das bei allen Kraftstoffsorten ein merklicher Anstieg, doch von Seiten der Handelsinspektion wird darauf verwiesen, dass die in diesem Jahr durchgeführten Kontrollen auch wesentlich umfangreicher waren. Welche Mängel bzw. Abweichungen dabei besonders zu Tage traten, dazu sagte COI-Sprecherin Miloslava Fleglova:

"Was das Benzin betrifft, so wurden hier am häufigsten ein abweichender Schwefelgehalt und eine niedrigere Oktanzahl festgestellt. Beim Dieselkraftstoff war der häufigste Verstoß die registrierten Abweichungen vom Aufflammpunkt. Und was das Flüssiggas anbelangt, da waren die Mängel am schlimmsten, denn der festgestellte Gehalt an Schwefelwasserstoff war zum Teil so groß, dass die in den Autos verwendeten Flüssigkeitstanks dadurch schneller rosten dürften."

Was aber geschieht nun mit den ertappten Tankstellenbesitzern, die offensichtlich nicht ausreichend dafür Sorge getragen haben, dass der angebotene Kraftstoff auch qualitätsgerecht bei ihnen gezapft werden konnte? Dazu noch einmal Miloslava Fleglova:

"Wenn die Tschechische Handelsinspektion feststellt, dass der Kraftstoff nicht die vorgeschriebenen Kriterien erfüllt, wird gegen den Verkäufer ein Strafverfahren eingeleitet. Die Sanktion kann dabei anhand des Verbraucherschutz-Gesetzes bis zu einer Million Kronen betragen."