Comics, Stop-Motion und King Kong - Ton- und Videoinstallationen in Prag

Ausstellung „The Douche Bag City“

Bis Ende August zeigt das Tschechische Zentrum Prag die Ausstellungen „The Douche Bag City“ und „The Fine Line“. Es handelt sich dabei um Video- und Toninstallationen von Frederico Solmi und Florian Grond. Zwei Künstler, die sich vor allem mit neuen Medien beschäftigen. Diese Art von Kunst ist in Tschechien noch etwas ungewöhnlich. Jenifer Becker hat sich die Ausstellung angesehen.

Ausstellung „The Douche Bag City“
Soldaten erschießen Menschen auf der Leinwand, auf dem Bildschirm gegenüber beißt King Kong einer Frau den Kopf ab. Blut spritzt. Weiter unten im Keller ist es eher ruhig. Fast - nur ein wabernder Ton kriecht durch den Raum. Es handelt sich eigentlich um zwei Ausstellungen, „The Douche Bag City“ von Frederico Solmi und „The Fine Line“ von Florian Grond. Was beide verbindet: Sie sind bunt und bewegte Bilder stehen im Vordergrund. Kuratorin ist Monika Burian:

„Ich habe mir gedacht, ich wollte etwas Gegensätzliches zeigen. Aber auch neue Medien, denn wir arbeiten mit Künstlern zusammen, die sich mit neuen Medien beschäftigen. Darum stellen wir Florian Grond und Frederico Solmi aus. Solmi zum Beispiel vertritt die klassische Zeichnung, aber, durch seine Videos, eben auch neue Medien.“

Monika Burian  (Foto: Barbora Kmentová)
Solmis Stop-Motion-Filme sind in Comic-Manier gezeichnet und laufen in Endlosschleife. Neben Filmen sind auch einzelne Zeichnungen zu sehen, die in geschnörkelten Rahmen an der Wand hängen. Im Keller sind die Installationen von Florian Grond aufgebaut. Video- und Toninstallationen seien in Tschechien noch nicht so etabliert, wie beispielsweise in Deutschland, erklärt Burian.

„Es ist immer sehr interessant zu sehen, wie das Publikum darauf reagiert. Manchmal sind die Zuschauer sehr überrascht und fragen sich: Ist das eigentlich noch Kunst oder ist das nur experimentell? Wobei man sagen muss, in der tschechischen, historischen Kunst gibt es Beispiele dafür, dass mit Ton und Zeichnungen experimentiert wurde.“

„Along the Line“
Wer sich die Installationen, vom österreichischen Künstler Florian Grond, genauer ansieht, merkt schnell, dass seine Werke eher mathematisch konzipiert sind. Grond hat eigentlich Chemie studiert und dann angefangen Kunst zu machen. In einer seiner Arbeiten bezieht er den Beobachter direkt mit ein.

„Die Arbeit „Along the Line“ ist eine interaktive Installation. Der Besucher wird durch eine Kamera erfasst und dieses Kamerabild wird in vertikale Frames, also Einzelbilder, zerlegt. Diese Arbeit hat auch eine Klangkomponente. Wenn sich im Video etwas bewegt, dann hören Sie auch einen Klang. Dieser Klang setzt sich fort und ändert seine Charakteristik.“

Florian Grond
Die Ausstellungen „The Douche Bag City“ und „The Fine Line“ laufen noch bis zum 28. August. Bis dahin können sich die Besucher von den bunten Comics, Filmen und Sounds mitreißen lassen.

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