ČSÚ: Tschechien hält Schuldenquote innerhalb der Maastricht-Kriterien
Die Staatsschuldenquote ist eines der Maastricht-Kriterien. Von der Mehrheit der Länder der Eurozone und der Europäischen Union wird dieses Kriterium indes nicht eingehalten. Die Tschechische Republik gehört nicht zu ihnen. Im vergangenen Jahr ist die Schuldenquote in Tschechien auf 40,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zurückgegangen. Im Jahr davor waren es noch 42,2 Prozent gewesen. Die Maastricht-Kriterien erlauben eine Staatsverschuldung von 60 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Staatsschulden sind die Verbindlichkeiten eines Staates, seiner Gebietskörperschaften und staatlicher Stellen. Bei den Staatsschulden wird unterschieden zwischen der Inlandsverschuldung (den Verbindlichkeiten eines Staats gegenüber inländischen Gläubigern; interne Verschuldung) und der Auslandsverschuldung (Verbindlichkeiten gegenüber ausländischen Gläubigern; externe Verschuldung). Interne und externe Verschuldung ergeben zusammen die Staatsschulden.
In Tschechien sind diese Schulden im vergangenen Jahr um 17 Milliarden Kronen (ca. 630 Millionen Euro) auf 1,836 Billionen Kronen (ca. 68 Milliarden Euro) gestiegen. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt ist die Schuldenquote indes gesunken, weil Tschechien im Jahr 2015 ein außergewöhnlich starkes Wirtschaftswachstum verzeichnete. Die Tschechische Republik bleibt damit weiterhin das Land mit der siebtniedrigsten Schuldenquote in der Europäischen Union. Zum Vergleich: Im Ranking der EU-Länder liegt Deutschland mit der Quote von 71,2 Prozent auf Platz 15, Noch-Mitgliedsstaat Großbritannien mit 89,2 Prozent auf Platz 20 und Frankreich mit 95,8 Prozent auf Platz 22.