Das Deutsch-tschechische Jugendforum geht in die nächste Runde
Mit jungen Menschen kommt immer wieder frischer Wind in die Beziehungen zwischen Tschechien und Deutschland. Und das seit zehn Jahren, denn so lange besteht bereits das Deutsch-tschechische Jugendforum. Nun wird eine neue Amtszeit, der offiziellen Zählung nach die sechste, mit vielen neuen Gesichtern und Projekten eingeläutet.
Insgesamt treffen sich an diesem Wochenende 30 Jugendliche zur ersten Plenarsitzung des sechsten Deutsch-tschechischen Jugendforums in Bayreuth. Sandra Scheurer ist eine der Teilnehmerinnen und das erste Mal mit dabei. Sie hat eine tschechische Mutter und einen deutschen Vater, ist zweisprachig im grenznahen Cham in der Oberpfalz aufgewachsen und studiert Deutsch-Tschechische Studien an der Universität Regensburg. Sie ist sozusagen in den deutsch-tschechischen Kontext hineingeboren. Um Mitglied beim Jugendforum werden zu können, schrieb sie einen Lebenslauf und einen Bewerbungsbrief. Eine konkrete Projektidee hat sie auch schon:
„Ich würde gern ein Projekt im Bereich Sprachanimation mit auf den Weg bringen. Bei Tandem habe ich schon eine Ausbildung zur Sprachanimateurin absolviert. Die Idee ist, Sportkämpfe und Sprachanimation miteinander zu verbinden. Auch sportliche Vertrauensübungen sind Teil des Projekts. Zum Beispiel könnte man sich gemeinsam im Hochseilkletterpark sichern.“Vier Tage haben die jungen Leute im Alter von 16 bis 26 Jahren nun Zeit sich kennenzulernen, Arbeitsgruppen zu bilden und gemeinsam Projektideen zu entwickeln. Schon in diesem Jahr soll mit der Umsetzung der Projekte begonnen werden. Denn soviel Zeit bleibt gar nicht. Die Amtszeit des Jugendforums ist von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt worden. Daniela Fousková, die tschechische Koordinatorin des Jugendforums erklärt, warum nach zehnjährigem Bestehen dieser Schnitt nötig gewesen ist:
„Wir haben uns für diese Veränderungen entschieden, da sich die Mitglieder des Deutsch-tschechische Jugendforums fast alle in der Phase des Studentendaseins befinden. Viele von ihnen fahren jedes Jahr irgendwohin und verreisen. Es ist sehr schwer, sich gerade als junger Mensch für zwei Jahre zu verpflichten und Projekte langfristig durchführen zu müssen.“
Des Weiteren wurde die Mitgliederzahl von 40 auf 30 reduziert. Dadurch soll effektiver gearbeitet werden. Neu sind auch ein Mentoren- und ein Alumniprogramm, die erfahrene ehemalige Mitglieder in die Arbeit einbinden. Die neuen Mitglieder betrachten das veränderte Konzept als Motivation. Auch Franziska Stölzel, die deutsche Koordinatorin des Jugendforums, freut sich auf das kommende Jahr:„Ich denke, dass eine sehr spannende und intensive Zeit auf uns wartet, und die Mitglieder sehr eng zusammenwachsen werden. Aus Arbeitsbeziehungen werden Freundschaften und gemeinsam werden wir fünf tolle Projekte auf die Beine stellen, die auf unterschiedlichen Ebenen wirken werden.“
Junge Leute können sich schon ab Frühjahr 2012 um die Mitgliedschaft beim nächsten Deutsch-tschechischen Jugendforum bewerben. Weitere Informationen finden Sie unter www.cnfm.cz.