Das Prager Kunstgewerbemuseum
Willkommen zum heutigen Spaziergang durch Prag. Am Mikrofon begrüßen Sie Olaf Barth und Martina Schneibergova. Im Rahmen des Projektes "Prag - europäische Kulturstadt 2000" wurden im Prager Kunstgewerbemuseum vor kurzem neue ständige Expositionen eröffnet, die die Besucher zu einer aktiveren Teilnahme anregen sollen. In den folgenden Minuten laden wir Sie gemeinsam mit der Direktorin des Museums Helena Königsmarkova in die neuen Expositionen ein.
Das Kunstgewerbemuseum liegt noch im Bereich der alten Judenstadt, in der Straße des 17. Novembers. Josef Schulz, der Architekt des Prager Nationalmuseums projektierte das Gebäude im Stil der Neorenaissance. Nicht von Anfang an wurden jedoch die Sammlungen des Museums in diesem Gebäude aufbewahrt. Die Direktorin des Kunstgewerbemuseums Helena Königsmarkova erklärte:
Die ersten Sammlungen des Museums wurden in dem gegenüber dem jetzigen Museumsgebäude stehenden Rudolfinum untergebracht. Nach einigen Jahren war es klar, dass das Museum sein eigenes Gebäude braucht. Das Gebäude wurde neben dem Jüdischen Friedhof erbaut. Die erste ständige Sammlung in diesem Gebäude wurde am 18. November 1900 eingerichtet, und deswegen wurde die neue ständige Ausstellung anlässlich dieses 100. Jubiläums eröffnet. Die neuen Expositionen wurden so installiert, dass sich der Besucher auch trauen kann, etwas zu berühren, an der Ausstellung teilzunehmen. Helena Königsmarkova stellte fest:
Die neue ständige Ausstellung im Kunstgewerbemuseum trägt den Titel "Die "Geschichte des Materials". In der Exposition mit dem Titel "Geschichte des Fadens" kann man Textil und Mode bewundern. Die andere Exposition heißt "Die Kunst des Feuers" und zeigt Glas und Keramik und schließlich kann man in der dritten Exposition angewandte Graphik und Fotografie besichtigen. In den Expositionen gibt es sog. aktive Tische, wo man sich hinsetzen und mit dem angebotenen Material spielen kann. Dies gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Dazu noch einmal die Direktorin des Museums:
Die Besucher können nicht nur - wie gesagt - die einzelnen Schubladen öffnen und sich die darin ausgestellten Exponate anschauen, sondern für vorangemeldete Besuchergruppen gibt es auch die Möglichkeit das neu errichtete Atelier zu besuchen und sich dort künstlerisch zu betätigen.
Für die Direktorin eines Museums ist es sicherlich nicht einfach einen einzigen Gegenstand aus den Sammlungen besonders hervorzuheben. Trotzdem fragten wir Helena Königsmarkova nach einem Sondertipp für unsere Hörer. Sie meinte: