Das Staatssäckel ist voll: Tschechien feiert den Tag der Steuerfreiheit

Foto: Europäische Kommission

161 Tage hat es gedauert, aber jetzt ist es soweit: Die Tschechen haben statistisch gesehen für dieses Jahr ihre Steuerlast abgearbeitet. Ab dem 11. Juni verdienen sie für sich selbst - der Tag der Steuerfreiheit ist erreicht.

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Ab sofort klingeln die Münzen in der eigenen Spardose. Am 11. Juni haben die Tschechen für das laufende Jahr ihre Schulden bei Vater Staat abgezahlt. Der Tag der Steuerfreiheit markiert symbolisch das Datum, an dem die Summe der Gehälter das Gesamtaufkommen an Steuern und Abgaben übersteigt. 161 Tage hat es nach den Berechnungen des regierungsnahen Liberalen Institutes diesmal gedauert - drei Tage weniger als im letzten Jahr. Die Tschechen liegen damit im internationalen Vergleich unspektakulär im Mittelfeld, so Institutsleiter Miroslav Sevcik:

"Ziemlich früh wird der Tag in Südkorea erreicht, und zwar am 20. April, gut dran ist auch die Slowakei, wo der Tag auf den 6. Mai gefallen ist. Ähnlich sieht es in Australien und Japan aus. Aber es gibt auch Länder, die schlechter dran sind als wir - zum Beispiel Frankreich, wo der Tag der Steuerfreiheit erst Mitte Juli erreicht ist."

Die Deutschen brauchen immerhin vier Tage länger als die Tschechen, und der Durchschnitt in der Eurozone liegt bei 172 Tagen - erst die Sommersonnenwende am 21. Juni bringt also für den durchschnittliche Euro-Steuerzahler den Durchbruch ins Plus. Und die südlichen Nachbarn in Österreich müssen gar bis zum 29. Juni durchhalten - da liegen die Tschechen bereits mit dem ersten selbstverdienten Geld an den Alpenseen in der Sonne. Dennoch: weniger wäre mehr, meint Miroslav Sevcik ganz im Geiste des Wirtschaftsliberalismus:

"Ich würde mir wünschen, dass der Tag der Steuerfreiheit weniger zum Jahrestag der Verbrennung von Jan Hus, also dem 6. Juli, tendiert, sondern mehr zum Tag der Maifeuer, in denen die Hexenpuppen verbrannt werden."

Und mit ihnen auch alle bösen Steuergeister.