Der Verein Klicek hilft schwerkranken Kindern und ihren Eltern
Vor wenigen Tagen ging im Dorf Malejovice in der Nähe von Prag ein Sommersprachkurs zu Ende. Das wäre an sich nichts Bemerkenswertes, wäre dieser Kurs nicht für Leute bestimmt, deren Leben durch eine lebensbedrohende Krankheit eines Kindes gekennzeichnet ist. Dass diese Leute zusammen finden und zusammen lernen, ist der Verdienst des Vereins Klicek (auf Deutsch "der Keim"), der sich bereits seit zehn Jahren um derart betroffene Kinder und deren Angehörige kümmert. In Malejovice, am Ort des Kurses, war auch unsere Mitarbeiterin Daniela Kralova.
Der erwähnte Englischkurs ist nur eine unter vielen Aktivitäten des Vereins Klicek. Interessanterweise geht es hier - so schien es mir nach den zwei Tagen, die ich Malejovice verbrachte - weniger um den Spracherwerb an sich, sondern vielmehr darum, dass sich Leute, die mit einer schweren Diagnose leben müssen, an einem gemeinsamen Ort treffen können: Nach Malejovice kommen jene Kinder und Jugendliche, die nach langen Krankenhausaufenthalten schließlich geheilt wurden, sowie Eltern und Geschwister von Kindern, die an den Folgen ihrer Krankheiten gestorben sind. Eine von den regelmäßigen Besucherinnen in Malejovice ist auch Drahomira Pecenkova:
"Im Sommerlager in Malejovice bin ich zum zweiten mal, aber in die Sommerlager von Klicek gehe ich bereits seit fünf Jahren. Zum ersten Mal nahm ich im Jahre 1997 an einem Sommerlager teil, damals noch mit meiner Tochter. Sie litt zu dieser Zeit seit bereits mehr als einem Jahr an einem Gehirntumor. Leider konnte sie nicht geheilt werden und starb im Frühling 1998. Seitdem komme ich mit meinen beiden Söhnen hierher. Wenn ich hier bin, kommt es mir so vor, als wäre meine Tochter immer noch mit uns - ich glaube, sie wäre gerne hier. Gleichzeitig fühle ich mich hier, unter diesen Leuten, sehr gut. Ich kann mich hier seelisch sehr gut erholen."
In Malejovice, am Ort der Sommerlager, entsteht zur Zeit ein Kinderhospiz. Der Bau dieser Einrichtung - übrigens der ersten ihrer Art in Tschechien - ist das momentan wichtigste Projekt des Vereins Klicek.
Über die Bedeutung dieses Projektes spricht die Direktorin des Vereins Klicek Marketa Kralovcova:
"Die meisten Kinder können ein Hospiz zumeist mehrmals besuchen. Bei Kinderhospizen spricht man deshalb von der sogenannten erleichternden Pflege. Das heißt, dass sich die Familie hier erholen kann. Die Familie kann auch entscheiden, ob sie herkommt, auch wenn es dem Kind sehr schlecht geht und ob sie hier auch zum möglichen Tod des Kindes bleibt."
Dieses Jahr wird Klicek zehn Jahre alt. Aus diesem Anlass können wir ihm nur wünschen, dass es immer genug Sponsoren, Geber und Freiwillige finden wird, die diese wertvolle Arbeit unterstützen.