Die Städte Geising und Krupka feierten den ersten "Tag der tschechisch-deutschen Nachbarschaft"

Krupka (Foto: Jaroslav Smrz)
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Schon seit zehn Jahren stehen die Städte Geising und Krupka/Graupen städtepartnerschaftlich miteinander in Beziehung. Am 1. Mai feierten sie gemeinsam den 1. Tag der tschechisch-deutschen Nachbarschaft. Sara Bartholome nahm diese Begegnung ein wenig unter die Lupe.

Krupka  (Foto: Jaroslav Smrz)
Sie sind sich zum Greifen nah - die Bewohner der beiden Kleinstädte, die nur drei Kilometer Wegstrecke voneinander entfernt sind. Das im Osterzgebirge gelegene Geising und seine Partnerschaftsstadt Krupka, die in Nordböhmen liegt, hatten aber nicht immer eine freundschaftliche Beziehung, besonders zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Nach jahrelangem Schweigen wurden die ersten Kontakte nur sehr vorsichtig aufgenommen. Die ersten Schritte haben 1965 die Feuerwehrvereine der beiden Seiten gewagt. Die Verbindung wurde dann nach und nach intensiver, bis 1995 eine offizielle Städtepartnerschaft gegründet wurde. Seitdem arbeiten die Stadtvertreter eng zusammen und organisieren gemeinsame Projekte auf allen Ebenen, sagte Reiner Fischer, der Hauptamtsleiter von Geising:

"Eines der Teilprojekte war dann 2004 die gemeinsame Gestaltung des EU-Beitritts. Und so feierten wir am 30. April das Burgfest in Krupka, wir feierten regelrecht in die EU-Erweiterung hinein."

Diese Feier war aus der Sicht der Städte sehr gelungen, erklärt Fischer weiter, sodass Wünsche der Bewohner kamen,

Geising  (Foto: Norbert Kaiser,  CC BY-SA 2.5 Generic)
"eine jährliche Begegnung am 1. Mai zur Tradition zu machen. Diese Vorschläge kamen nicht nur von der deutschen sondern auch von der tschechischen Seite."

Und gerade das war der Anlass für die beiden Hauptamtsleiter, Reiner Fischer und Frantisek Ruzicka, in diesem Jahr den 1. Tag der tschechisch-deutschen Nachbarschaft zu veranstalten. Und das unter dem Motto "Damit aus Fremden Freunde werden."

Die Begegnung fand in Krupka statt. In einem feierlichen Rahmen haben die Bewohner der Städte an die Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht, es wurde ein tschechisch-deutscher ökumenischer Gottesdienst veranstaltet und eine Ausstellung über die Geschichte der Grenzregion eröffnet. Nun sollte die Nachbarschaftsfeier zur Tradition werden, sagt der tschechische Hauptamtsleiter Frantisek Ruzicka. Die erste gemeinsame Feier hat zum Anlass der EU-Erweiterung stattgefunden. Auf die Frage, ob man die Mitgliedschaft der beiden Staaten in der Europäischen Union auch bei der täglichen Arbeit spürt, antwortet Ruzicka:

"Die Kontakte der Städte nach dem EU-Beitritt Tschechiens haben sich noch intensiviert. Die Grenze spielt eine immer kleinere Rolle und wir gehen davon aus, dass die Grenze nicht mehr spürbar sein wird, sobald das Schengener Abkommen in Tschechien in Kraft tritt."

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