The Duke of Edinburgh's Award in Tschechien: Prinz Edward trifft Teilnehmer
Prinz Edward, der Bruder des britischen Königs Charles III., besucht derzeit Tschechien. Im Mittelpunkt seines Aufenthaltes steht das Bildungsprogramm The Duke of Edinburgh's International Award. Edward ist Träger dieses Adelstitels und weltweiter Schirmherr des Programms.
Das DofE-Programm richtet sich an junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren und fördert soziales Engagement, praktisches Handeln, persönliche Erfahrungen im Bereich Umwelt und Natur, Sport und Hobbys. Es wurde 1956 im Vereinigten Königreich gemeinsam vom deutschen Erlebnispädagogen Kurt Hahn und von Philip, Duke of Edinburgh, gegründet. In Tschechien wird es seit 1995 durchgeführt, inzwischen in mehr als 320 Schulen. Jeder Teilnehmer setzt sich eigene Ziele, die er in den Bereichen Freiwilligenarbeit, Sport und Fertigkeiten erreichen möchte. Dann arbeitet der Schüler über einen Zeitraum von sechs, 12 oder 18 Monaten auf diese Ziele hin. Die Fortschritte werden in eine App eingetragen.
Ondřej Zlesák hat gerade sein Abitur an einem Gymnasium in Prag abgelegt. Dort hat er auch am Bildungsprogramm des Duke of Edinburgh teilgenommen:
„Ich beginne mit der Freiwilligenarbeit: Da ich Journalist werden will, schreibe ich Artikel für unsere Schulzeitung GPJP Times. Zum Sport – ich habe begonnen, Golf zu spielen. Und meine angestrebte Fertigkeit ist das Kochen. Ich plane, ins Ausland zu gehen, und denke, dass es wichtig ist, kochen zu können.“
Durch die Beteiligung habe er unter anderem gelernt, seine Zeit zu planen, sagt Ondřej. Er sei überzeugt, dass ihm das Programm bei der Suche nach einer Anstellung helfen werde:
„Mein eventueller Arbeitgeber wird sehen, dass ich fleißig bin und ich Tätigkeiten, die ich angefangen habe, kontinuierlich fortsetze. Das DofE ist eine gute Sache, die ich in meinem Lebenslauf anführen kann.“
In Tschechien ist ein Prozent der Schüler an weiterführenden Schulen an dem Programm beteiligt. Tomáš Vokáč ist hierzulande der Koordinator dafür:
„Unser Ziel sind fünf Prozent. Der Anteil von einem Prozent freut uns aber sehr, wir betrachten das als großen Erfolg. In Tschechien nehmen etwa 10.000 junge Menschen an dem Programm teil, im vergangenen Jahr waren es 7000. Als ich vor acht Jahren dazu gekommen bin, waren nur 800 Schüler dabei. Der Anstieg innerhalb von wenigen Jahren ist sehr rasant. Auch im europäischen Vergleich belegt Tschechien eine der Spitzenpositionen.“
Dazu habe paradoxerweise die Corona-Zeit geholfen, sagt Vokáč:
„Die Eltern, aber auch die Lehrer wurden sich dessen bewusst, was die DofE-Gründer Prinz Phillippe und Kurt Hahn sagten: Es reiche nicht nur, in der Schule ausgebildet zu werden, sondern für die künftige Arbeit seien auch unterschiedliche Fertigkeiten von Bedeutung. Und das DofE-Programm trägt zur Stärkung der Schlüsselkompetenzen bei.“
Der Koordinator nennt Selbständigkeit, Zeitplanung, aber auch etwa die Zusammenarbeit im Team als einige dieser Kompetenzen. Und er betont, dass das DofE-Zertifikat an vielen Hochschulen und im Berufsleben im Ausland sehr hoch geschätzt werde:
„Für Universitäten sind Schüler interessant, die sich einem Sport widmen und Freiwilligenarbeit leisten. Dies ist für sie ein Beweis, dass sie verantwortungsvolle junge Menschen mit Charakter sind.“
Insgesamt 42 Tschechinnen und Tschechen, die das DofE-Goldprogramm aktuell erfolgreich abgeschlossen haben, nehmen am Mittwoch die Goldmedaille von Prinz Edward höchstpersönlich in der britischen Botschaft in Prag entgegen.