Edvard-Benes-Gedenkstätte in Sezimovo Usti eröffnet
Von Martina Schneibergova.
Das südböhmische Städtchen Sezimovo Usti war der Sommersitz des zweiten tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Benes. Am vergangenen Sonntag wurde in der Villa des Präsidenten der erste Teil einer Gedenkstätte eröffnet. An der feierlichen Eröffnung nahm u. a. Vizepremier Vladimir Spidla teil, der an die Einzigartigkeit der Persönlichkeit von Edvard Benes erinnerte. Benes war ein nahestehender Mitarbeiter des ersten tschechoslowakischen Staatspräsidenten Tomas Garrigue Masaryk und nach der Entstehung der Tschechoslowakei Außenminister, Premier und in den Jahren 1935-38 bekleidete er das Präsidentenamt. Nach dem Münchner Abkommen emigrierte er nach Großbritannien, wo er an der Spitze der tschechoslowakischen Exilregierung stand. In den Jahren 1945-1948 war er wieder Staatspräsident der Tschechoslowakischen Republik. Im Mai 1948 lehnte er es ab, die von den Kommunisten bearbeitete Verfassung zu unterzeichnen und trat von seinem Amt zurück. Er zog sich danach in seine Villa in Sezimovo Usti zurück, wo er am 3. September 1948 verstarb.
Jahrelang besuchte seine Gattin Hana Benesova die Villa. Zum letzten Mal im Jahre 1974. Sie wurde danach auf einem vor der Öffentlichkeit geheim gehaltenen Begräbnis 1975 in Sezimovo Usti bestattet.
Die Villa ist heutzutage im Besitz der tschechischen Regierungsbehörde. Jetzt wurde der erste Teil der Edvard-Benes-Gedenkstätte in der Villa eröffnet. Die vom Hussitischen Museum im naheliegenden Tabor verwaltete Gedenkstätte soll in drei Jahren beendet werden.