Ein Leben für Musik - zum 100. Geburtstag von Jaroslav Jezek
Er war nahezu blind, fast taub und doch ein genialer Musiker. Die Rede ist von Jaroslav Jezek. Der Prager Komponist und Jazz-Pianist wäre an diesem Montag 100 Jahre alt geworden. An Jaroslav Jezek erinnert Anna-Lotta Liss.
Jezek verband die aufkommende beschwingte Jazzmusik mit den klassischen Klängen der tschechischen Orchester. Deshalb gilt er noch heute als Wegbereiter der zeitgenössischen tschechischen Musik.
Während des Zweiten Weltkrieges emigrierte Jezek in die USA, denn ihm war klar, dass er als Musiker des antifaschistischen "Befreiten Theaters" in Gefahr war. In New York sehnte er sich sehr nach seiner Heimat, nach der Tschechoslowakei, nach Prag zurück. Am wohlsten fühlte er sich unter seinen Landsleuten. Er versammelte Tschechen und Slowaken um sich und gründete einen Männerchor. Nach drei Jahren erkrankte der Komponist an einem schweren Nierenleiden, dem er 1942 erlag. Jaroslav Jezek starb im Alter von 35 Jahren.
In der Prager Altstadt kann man das "Blaue Zimmer" von Jezek besichtigen. Das Tschechische Museum der Musik in Prag zeigt derzeit eine Sonderausstellung über Jezek.