Informieren und Dialog sind im tschechisch-deutschen Verhältnis stets von großer Bedeutung

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Nach den aktuellen Berichten aus Tschechien sind nun Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, dran. Auch im heutigen Hörerforum wird in der Postmappe geblättert: unter anderem geht es um das Musikfestival Prager Frühling, aber auch um den deutsch-tschechischen Dialog.

Foto: Archiv von Radio Prag
Hallo und nach zwei Wochen wieder herzlich willkommen zu Ihrer Sendung bei Radio Prag, zum Hörerforum. Wir zitieren heute aus Ihren Briefen, wir beantworten auch eine Ihrer Fragen und versuchen, Sie zur Teilnahme an unserem Wettbewerb zu ermutigen. Zuerst möchten wir uns aber bei Ihnen für die Empfangsberichte bedanken, die bei uns in den letzen Tagen angekommen sind. Geschrieben haben uns unter anderem: Oliver Fülla aus Simmern, Reinhart Wenzel aus Taufkirchen, Jörg-Clemens Hoffmann aus Alsbach und Bernhard Schultes aus Nordhalben.

Beginnen wollen wir mit dem Hörerwettbewerb, der bei Radio Prag in diesem Mai läuft. Herr Fritz Andorf hat uns dazu geschrieben:

„Ein neuer Hörerwettbewerb ist natürlich zu begrüßen, auch wenn daran nur noch Internetnutzer teilnehmen können. Außerdem ist er wohl eher für ausgesprochene Prag-Kenner gedacht, denn mit dem Lied, das am 3. 5. in tschechischer Sprache zu hören war, konnte ich absolut nichts anfangen. Wie soll man daher erst auf das gesuchte Prager Theater und erst recht auf die gesuchten beiden Schauspieler kommen?“

Damit sich unsere Hörer nicht so überfordert fühlen, wollen wir im heutigen Hörerforum ein paar Hilfen anbieten. Sie erinnern sich wohl noch an die vor etwa zwanzig Jahren beliebte französische Fernsehspielschau „Fort Boyard“, in der den Teilnehmern gewisse Indizien geholfen haben, den Weg zum Schatz zu finden. Hier also unsere Indizien:

Auto: Die Initialen beider Nachnamen der beiden gesuchten Protagonisten ergeben hintereinander das Logo einer bekannten Automarke.

Revue: Diese Bezeichnung trug das erste gemeinsame Stück der beiden Autoren und Schauspieler in seinem Namen.

1927: In diesem Jahr wurde die erwähnte Revue uraufgeführt

Jazz: Die Musik, besonders Jazz-Musik, stellte einen wesentlichen Bestandteil der Theaterabende dar.

und

Igel (auf Tschechisch Ježek): Eine entscheidende Rolle hat im Theater neben den beiden Schauspielern der Komponist Jaroslav Ježek gespielt.

Also diese fünf Stichwörter werden Ihnen wohl den Weg zum Namen des gesuchten Theaters zeigen. Versuchen Sie es, diese berühmte Avantgardebühne aufzuspüren. Und wenn Sie keine Lust dazu haben, lassen Sie sich zumindest durch die tolle Musik erfreuen, die dreimal in der Woche am Ende unserer Sendung gespielt wird.

Bei der Musik bleiben wir auch im nächsten Teil des Hörerforums, dennoch werden wir das Genre wechseln. In Prag laufen gerade die internationalen Musikfestspiele „Prager Frühling 2011“, doch Heinrich Keienburg, unser Internet- und Podcast-Fan, wie er selbst von sich schreibt, blickt schon weit in die Zukunft, nämlich ins Programm des Festivaljahrgangs 2012. Er schreibt:

„Gerne würde ich meiner Frau zu ihrem runden Geburtstag im Jahr 2012 einen Besuch des Eröffnungskonzertes des Prager Frühlings 2012 schenken. Bei meinen Internetrecherchen habe ich festgestellt, dass das Eröffnungskonzert wohl sehr beliebt und rasch ausverkauft ist. Habe ich eine Chance für nächstes Jahr zwei Eintrittskarten zu bekommen? Wenn ja, wo kann ich sie bestellen?“

Ja, Sie haben Recht, es gibt immer ein großes Interesse für das Eröffnungskonzert, und es lohnt sich, die Karten rechtzeitig zu bestellen. Der Vorverkauf beginnt in der Regel im Dezember – im Falle der diesjährigen Festspiele war der 13. Dezember der entscheidende Termin. Wir raten Ihnen, die Festivalwebseite zu verfolgen, um den Beginn nicht zu verpassen, und zwar unter www.festival.cz. Die Informationen stehen da sogar in deutscher Sprache. Die Karten werden über das Portal www.ticketpro.cz verkauft, im Internet finden Sie sicher schon genauere Informationen zum Bestellvorgang. Also passen Sie im Herbst gut auf, klicken Sie ab und zu die Festival-Webseite an, bestellen Sie die Karten möglichst gleich am ersten Vorverkaufstag und genießen Sie am 12. Mai 2012 die schöne Smetana-Musik, die am Eröffnungsabend der Festspiele traditionell gespielt wird.

Peter Becher
Im letzten Geschichtskapitel des Monats April haben wir über das Brünner Symposium zur gemeinsamen deutsch-tschechischen Geschichte berichtet. Für Heike Kainer war es ein persönliches Thema. Ihre Worte bestätigen, dass Informieren und Dialog im tschechisch-deutschen Verhältnis immer noch von großer Bedeutung sind.

„Vielen Dank, dass in Ihrem Beitrag ´Sudetendeutschen fehlt kritische Auseinandersetzung´ für ein differenziertes Bild plädiert wird. Allerdings, wird immer noch unzureichend differenziert. Die Landsmannschaft ist kein demokratisch gewähltes Gremium und vertritt somit niemals ´alle´. Ein wenig verwundert bin ich schon, wenn Herr Becher erst jetzt über ´drei´ Seiten spricht. Ist es Tschechen eigentlich bewusst, dass manch ein ´Sudetendeutscher´, von ´Deutschen´ als ´tschechisch´ oder ´nicht richtig Deutsch´ betrachtet wird? Selbst in meiner Jugend fielen Sätze wie ´Sie sind slawischer Abstammung´. Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung sprechen: eventuell weil ich ohne Großeltern aufwachsen musste, beschäftige ich mich sehr mit deutscher sowie böhmischer Geschichte. Kritische Literatur zum Sudetengau während der NS-Zeit gibt es erst seit 1989, also besteht bei vielen Nachfahren ein richtiger ´Nachholbedarf´. Vieles erfahre ich nur über Radio Prag –herzlichen Dank!“

Und damit möchten wir uns für heute verabschieden. Schreiben Sie uns weiterhin an: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik. Sie können uns natürlich auch eine E-Mail schreiben an: [email protected]. Sowohl dieses Hörerforum als auch alle weiteren Beiträge unserer Sendungen können Sie im Internet nachlesen und auch anhören, und zwar unter www.radio.cz. Bis bald und auf Wiederhören!