Einzigartiges Freilichtmuseum in Modra
In Tschechien gibt es seit kurzem ein einzigartiges Freilichtmuseum. Wer die Geschichte des Großmährischen Reiches kennen lernen möchte, sollte sich einen Besuch im südmährischen Modra in der Nähe des Wallfahrtsortes Velehrad nicht entgehen lassen. Dagmar Keberlova berichtet.
Am 19. Juni, zwei Wochen vor dem Feiertag der beiden Heiligen Kyrill und Methodius, die als christliche Missionare mit der Geschichte des Großmährischen Reiches verbunden sind, wurde das einzigartige Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt. Der erste Gedanke tauchte bereits nach dem Besuch des Papstes im benachbarten Velehard im Jahre 1990 auf. In der Zwischenzeit wurde die Kirche des Heiligen Johannes renoviert, nun gibt es bereits die ganze großmährische Siedlung. Wie die nachgebaute Siedlung aussieht, dazu mehr von Bürgermeister Kovacik:
"Derzeit gibt es ein Kirchenareal. Es besteht aus der bereits erwähnten Kirche und den Ausgrabungen der ursprünglichen Kirche. Daneben gibt es - derzeit noch abgetrennt aber später werden diese beiden zusammenhängen - die Siedlung der Macht. In der Machtsiedlung steht auch das wichtigste Monument, welches bei Stare Mesto gefunden wurde. Es ist ein Steinpalast, der von einem Metzgerhaus begleitet wird. Ein dritter Teil ist die tatsächliche Siedlung mit den Wirtschaftseinrichtungen, die zeigt, wie die Menschen im 9. Jahrhundert gelebt haben und was sie produziert haben. Der letzte Teil des Areals ist eine Abteilung, die die Handwerker vereint. Der ganze Komplex zeigt das Leben der Menschen im 9. Jahrhundert."
Bürgermeister Kovacik ist auch Mitglied des Verbandes für nachhaltige Entwicklung der ländlichen Gebiete und sieht die Bedeutung des gelungenen Projektes nicht nur in der Darstellung der Geschichte:
"Es gibt gleich mehrere Gründe, warum dieses Projekt wichtig ist. Erstens wird dadurch unsere Gemeinde Modra hervorgehoben, zweitens knüpfen wir damit an die Tradition der Heiligen Kyrill und Method an, die mit dem benachbarten Velehrad verknüpft sind. Drittens veranstalten wir hier Bildungskurse für Bürgermeister im Bereich der Wiederbelebung der ländlichen Gebiete, und es ist ein gutes Beispiel, dass die Gemeinden einfach auf passende Weise ihre Gegebenheiten für den Fremdenverkehr nutzen müssen. Auch kleine Gemeinden haben die Möglichkeiten, sie müssen sie nur zu nutzen wissen. Wir wollen zeigen, dass Gelder entweder aus den tschechischen oder europäischen Fonds erreichbar sind, und dass es immer darauf ankommt, ob das Projekt gut vorbereitet ist und in der Linie nachhaltiger Entwicklung konzipiert ist."
Wenn Sie mehr über die einzigartige Siedlung in Südostmähren erfahren wollen, so hören Sie am Samstag das Regionaljournal.