Eishockey-U20-WM: Tschechien unterliegt Topfavoriten Kanada mit 0:3

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In Tschechien geht es diesmal zwischen den Feiertagen sehr sportlich zu. Neben drei Etappenrennen zur Tour de Ski, die von Freitag bis Sonntag in Nove Mesto na Morave und in Prag ausgetragen werden, ist seit dem Stephanstag in Pardubice und Liberec / Reichenberg auch die 32. Eishockey-Weltmeisterschaft für Spieler unter 20 Jahre im Gange.

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„Wir Tschechen haben das Spiel im Blut“, behauptete einmal Eishockey-Ikone Vladimir Ruzicka, der eine tschechische Auswahl als Kapitän zum Olympiasieg und als Trainer zum WM-Titel geführt hat. Wie hoch aber der Blutdruck, sprich: das Talent der jeweiligen Spieler ist, erkennt man schon frühzeitig – bei den Nachwuchs-Weltmeisterschaften der 16-, 18- und 20-Jährigen. Spätere Topstars wie Dominik Hasek, Robert Reichel oder Vladimir Ruzicka haben gerade bei diesen Turnieren das erste Mal nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Als Schaufenster für die Stars von morgen gewinnt dabei die U20-WM immer mehr an Bedeutung. Zweimal hatten bei ihr auch die tschechischen Cracks die Nase vorn – in den Jahren 2000 und 2001. Doch seitdem ist Schmalhans Küchenmeister im Nachwuchsbereich, was Radio Prag gegenüber auch Miloslav Horava, der amtierende Head Coach des tschechischen U20-Teams, bestätigte:

„Die Situation im tschechischen Junioren-Eishockey ist nicht besonders gut. Das Niveau stagniert bzw. geht sogar leicht zurück. Und jedwedes Ergebnis, dass wir bei der Weltmeisterschaft erzielen werden, wird daran nichts ändern.“

Auch Miloslav Horava hat längst erkannt, weshalb die Entwicklung dieses Nationalsports in Tschechien nicht mehr progressiv ist. Daher hofft er nun, bei der WM im eigenen Land mit anderen Mitteln zum Erfolg zu kommen:

Miloslav Horava  (Foto: CTK)
„Viele Spieler setzen sich schon mit 16, 17 Jahren nach Kanada ab und entwickeln sich nicht weiter. Deshalb haben wir uns als Trainer gesagt, wir werden alles dafür tun, die Jungs zu einem Team zu formen, indem jeder für den anderen kämpft und spielt.“

Als einer der talentiertesten Akteure im WM-Kader des tschechischen Teams gilt Michael Frolik, ein 19-jähriger Stürmer aus Kladno, der seit dieser Saison im kanadischen Rimouski spielt. Vor eigenem Publikum, wo die tschechischen U20-Talente sowohl 1994 als auch 2002 ohne Medaille blieben, sind die Erwartungen sehr hoch. Doch auch Frolik setzt auf die kollektive Karte:

„An den Druck darf man nicht denken, sondern muss sich auf das eigene Spiel konzentrieren. Mir als Kapitän helfen meine Assistenten und weitere Spieler, die Mannschaft zu führen, doch generell kann ich sagen: Wir müssen als Team auftreten.“

Mit je zwei Begegnungen in Pardubice und in Liberec wurde die Weltmeisterschaft am zweiten Weihnachtsfeiertag eröffnet. Mit den USA, Schweden und Russland holten sich jeweils die Favoriten den ersten Sieg und je drei Punkte. Und auch der tschechischen Mannschaft ist es nicht gelungen, dem 13-maligen Weltmeister und Titelverteidiger Kanada ein Bein zu stellen. Nach großem Kampf unterlag sie dem WM-Topfavoriten mit 0:3. Miloslav Horava sieht daher noch Reserven für den weiteren Turnierverlauf:

„Ich denke, dass wir sehr gut begonnen haben. Wir hatten einige Chancen, um in Führung zu gehen. Leider ist uns das nicht gelungen. Das Spiel selbst stand auf einem sehr hohen Niveau. Kanada hat eine ausgezeichnete Mannschaft, aber auch wir sollten uns noch steigern können. Doch daran müssen wir arbeiten.“

Autor: Lothar Martin
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