Eishockey-WM 2003: IIHF-Vize Subrt glaubt an ein Happy End

Vor zwei Tagen haben wir Sie darüber informiert, dass die Ausrichtung der Eishockey-Weltmeisterschaft im Jahr 2003 in Tschechien gefährdet sei. Der Grund ist der, dass es der Tschechischen Republik bis dato nicht gelungen ist, alle Vorkehrungen zu treffen für den gesicherten und reibungslosen Bau einer neuen multifunktionalen Sportarena in Prag, was eine wesentliche Bedingung bei der WM-Vergabe war. Lothar Martin ist der Problematik nachgegangen.

Als Tschechien voriges Jahr bei der WM in St. Petersburg nicht nur den Titel gewann, sondern auch den Zuschlag für die Ausrichtung des Championats 2003 erhielt, schien der Triumph des tschechischen Eishockeys perfekt zu sein. Doch bei seinem Versprechen, im Jahr 2003 den WM-Teilnehmern und Zuschauern auch eine neue, moderne Arena zur Verfügung zu stellen, hatte Karel Gut, der Präsident des Tschechischen Eishockeyverbandes (CSLH), die Rechnung allzu leichtfertig ohne die hiesige Bürokratie gemacht. Von Anfang an war zwar klar, dass das neue Prunkstück in Hagibor, einem Standort im dritten Prager Stadtbezirk stehen soll, doch bis dato konnten sich der Nutzer des Geländes, die Sportgemeinschaft Bohemians Prag, der finnische Investor Multi-Areena Praha und der Magistrat der Stadt Prag nicht auf die vertraglichen Modalitäten des Bauvorhabens einigen. Ein Fakt, der dem am Sonntag in Prag weilenden Präsidenten der Internationalen Eishockeyföderation (IIHF) Rene Fasel zu der unmissverständlichen Erklärung veranlasste:

"Sollte bis zum IIHF-Kongress im Mai nicht feststehen, ob und wann die neue Arena gebaut wird, wird der Tschechischen Republik das Veranstaltungsrecht für die WM 2003 entzogen!"

Einer, dem diese Entwicklung ziemlich schwer im Magen liegt, ist der tschechische IIHF-Vizepräsident Miroslav Subrt. Auf die Frage, wie schwer, antwortete Subrt:

"Nun, mir liegt das sehr am Herzen und ich bin ein wenig traurig darüber, dass die Verhandlungen nicht schneller voranschreiten. Herr Fasel hat am Sonntag nochmals darauf verwiesen, dass die Errichtung einer neuen Arena Bedingung ist und ich hoffe, dass dies alle diejenigen wachrüttelt, die für den Bau der Arena sorgen sollen, die Sache endlich voranzutreiben."

Doch die Frage bleibt, was passiert, wenn sich die handelnden Personen bzw. Organisationen, die sich ein dreiviertel Jahr nicht einigen konnten, auch in den verbleibenden anderthalb Monaten zu keiner endgültigen Lösung durchringen können. Könne er sich solch ein Szenarium überhaupt vorstellen, wollten wir von Miroslav Subrt wissen: "Ich kann mir solch ein Szenarium überhaupt nicht vorstellen. Ich glaube gemeinsam mit Karel Gut und den weiteren Verantwortlichen des Eishockeyverbandes, die in dieser Sache involviert sind, an ein Happy End. Die Federführung bei den Verhandlungen lag leider nicht in den Händen des Verbandes, da müssen Stadtrat, Bohemians und Multi-Areena endlich Nägel mit Köpfen machen."

Der Verband muss sich allerdings den Vorwurf gefallen lassen, von Anfang an ziemlich einäugig nur auf einen Standort gesetzt zu haben. Nun muss man sich über das Wohl und Wehe der Eishockey-WM 2003 auf andere Entscheidungsträger verlassen. Sich aber auf andere zu verlassen, ist immer ein Spiel mit dem Feuer. Hoffentlich ist es am 11. Mai nicht schon erloschen, bevor es überhaupt zu brennen anfing.