Eishockey-WM: Tschechien unterliegt Finnland – Bříza fordert kompakte Defensive

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Die tschechische Nationalmannschaft hat bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Schweiz die Zwischenrunde erreicht. In der Vorrundengruppe D belegte sie nach zwei Siegen und einer Niederlage den zweiten Platz. In der Zwischenrunde trifft sie nun nacheinander auf Kanada, die Slowakei und Weißrussland.

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„Wer mich kennt, der weiß, dass meine Maxime immer die gleiche ist: Ich fahre zu einer WM, um zu gewinnen, und nicht, um nur daran teilzunehmen.“

Eine klare Ansage von Tschechiens Nationaltrainer Vladimír Růžička vor der Weltmeisterschaft. Die Vorrunde des WM-Turniers wurde am Mittwoch abgeschlossen, und aus tschechischer Sicht lässt sich sagen: Die Vorgabe ihres Trainers konnten die Spieler um Kapitän Marek Židlický nur in zwei von drei Partien erfüllen. Denn nach zwei klaren Siegen, dem 5:0 gegen Dänemark und einem 5:2 über Norwegen, mussten sich die tschechischen Löwen im dritten Match den Finnen mit 3:4 geschlagen geben. Eine Niederlage, die durchaus zu vermeiden war, denn nach 24 Minuten führten die Cracks aus Böhmen und Mähren schon mit 3:1. Danach aber folgte das, was schon in der Begegnung mit den Norwegern negativ ins Gewicht gefallen war – die Disziplinlosigkeit. Die tschechische Mannschaft kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe nach der anderen, so dass die Finnen nun leichtes Spiel hatten, um die Tschechen unter Druck zu setzen. Sie nutzten zwei Überzahlspiele, um zum 3:3 auszugleichen, sowie einen weiteren Abwehrschnitzer zum 4:3-Siegtreffer durch Hagman.

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Ein gut begonnenes Spiel ging also noch verloren. Aleš Kotalík, der Torschütze zum 3:1, nennt ohne Umschweife die Gründe für die Niederlage:

„Wenn du mehr als ein Drittel in Unterzahl spielst, dann ist das für niemanden im Team ein Zuckerschlecken. Es ist nicht leicht für die Jungs, die zu viert verteidigen müssen und viel Kraft verlieren. Und es ist auch nicht leicht für diejenigen, die dann nicht spielen, da sie aus dem Rhythmus kommen. Die Schiedsrichter pfeifen hier mehr als wir gewohnt sind. Darauf müssen wir mehr acht geben, denn von den Situationen in Über- bzw. Unterzahl wird es maßgeblich abhängen, mit welcher Platzierung wir die WM beenden werden.“

Für Petr Bříza, den Generalmanager des Eishockeyclubs Sparta Prag, ist diese Niederlage aber noch kein Beinbruch:

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„Das System der WM ist ja so angelegt, dass sich in der Vorrunde viele Mannschaften erst zusammenfinden und allmählich einspielen. Spieler, die mit ihren Teams in der ersten Runde des Stanley Cups ausgeschieden sind, stoßen noch zur Nationalmannschaft. Mit anderen Worten: In der Vorrunde wird die Mannschaft erst aufgebaut.“

Als ehemaliger Torwart, der unter anderem sechs Jahre lang im niederbayerischen Landshut im Kasten stand, hat Bříza aber auch noch einen Rat für seine Nachfolger parat:

„Der Schlüssel zum Erfolg ist eindeutig eine gute Verteidigung. Alle Mannschaften, die jetzt gegen uns antreten, haben sehr geschickte Stürmer, die torgefährlich sind. Unsere Defensive muss einfach kompakt sein.“

Autor: Lothar Martin
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