EK-Botschafter in Tschechien zum EU-Reformgipfel in Nizza

Am Donnerstag hat die mit Spannung erwartete Gipfelkonferenz der Europäischen Union im südfranzösischen Nizza begonnen. Bei dem Gipfel geht es vor allem um die Reform der EU-Institutionen vor der geplanten EU-Osterweiterung. Was diese Reformen für die Kandidatenländer, darunter auch Tschechien, bedeuten könnten, darüber sprach Dagmar Keberlova kurz vor Beginn des Gipfels mit Ramiro Cibrian, dem Leiter der Delegation der Europäischen Kommission in der Tschechischen Republik.

Sowohl die Kandidatenländer als auch die EU-Mitgliedsländer richten dieser Tage ihre Blicke nach Nizza, denn nach den Ergebnissen der Reformkonferenz wird sich der weitere Ablauf des EU-Erweiterungsprozesses richten. Welche Themen dabei für die Kandidatenländer die wichtigsten dieses EU-Gipfels sind, hierzu erwiderte der Leiter der Delegation der EU-Kommission in der Tschechischen Republik Ramiro Cibrian gegenüber Radio Prag:

"Meiner Meinung nach gibt es zwei grundlegende Aspekte beim Gipfeltreffen in Nizza. Der erste und wichtigere ist die Beendigung der institutionellen Reformen der EU, die die EU-Erweiterung ermöglichen werden. Zweitens ist es der Erweiterungsstrategie, die von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wurde und vom Europa-Rat noch verabschiedet werden muss."

Ramiro Cibrian zeigte sich optimistisch im Hinblick auf den Reformgipfel in Nizza. Über die Gründe seines Optimismus sagte er folgendes:

"Erstens bin ich immer ein Optimist. Denn in der Europäischen Union werden immer mehr Schritte nach vorn gemacht denn rückwärts. Selbstverständlich passiert es manchmal, dass man stehen bleibt. Doch ich glaube, dass in einem bestimmten Maß Nizza mit Sicherheit ein Fortschritt im Aufbau des gemeinsamen Europas sowie ein Fortschritt im EU-Erweiterungsprozess bedeuten wird. Zweitens bin ich auch konkret im Hinblick auf das Gipfeltreffen in Nizza optimistisch, denn ich bin der Ansicht, dass unter der französischen Präsidentschaft gute Arbeit geleistet wurde und diese Arbeit wird ihre Früchte tragen, und zwar in Form der Verabschiedung von Abkommen über die Erweiterung, über die Beendigung der Zwischenregierungskonferenz sowie über die Reformen der EU-Institutionen."

Soweit der Leiter der Delegation der Europäischen Kommission in Tschechien Ramiro Cibrian kurz vor dem Beginn des EU-Reformgipfels in Nizza.