Elbe-Badetag (2.Teil)
Wie war einst die Elbe? So etwa lässt sich das Thema der heutigen Folge von Begegnungen formulieren, wobei mit dem Wörtchen "einst" keineswegs ein weit in der Vergangenheit zurückliegender Zeitpunkt gemeint ist. Nein, die Rede ist von der Lage kurz vor dem verheerenden Hochwasser, das im August dieses Jahres ganze Regionen Tschechiens überrollt hat.
Wie war einst die Elbe? So etwa lässt sich das Thema der heutigen Folge von Begegnungen formulieren, wobei mit dem Wörtchen "einst" keineswegs ein weit in der Vergangenheit zurückliegender Zeitpunkt gemeint ist. Nein, die Rede ist von der Lage kurz vor dem verheerenden Hochwasser, das im August dieses Jahres ganze Regionen Tschechiens überrollt hat. Damit wollen wir an die Begegnungen der Vorwoche anknüpfen, als Sie bereits den ersten Teil eines Gesprächs mit Alfred Olfert von der deutschen Organisation Deutsche Umwelthilfe hören konnten, den ich zum Thema "Elbe" aus Anlass des 1.Internationalen Elbe-Badetages geführt habe. Dieser fand am 14.Juli statt. Die Elbe hat sich während des Hochwassers und zum Teil auch danach bekanntlich in eine schmutzige Kloake verwandelt, in der man eine Zeitlang wieder nicht mehr wird baden können. Nun biete ich Ihnen, wie bereits vor einer Woche angekündigt, den zweiten Teil des Gesprächs - jedoch nicht als eine nostalgische Erinnerung daran, wie es einst war. Die Elbe wird sicherlich wieder ihre Wasserqualität der Vorhochwasserzeit haben und womöglich noch eine bessere. Diese Aufgabe erfordert auch die Zusammenarbeit beider Länder, die dieser Fluss verbindet:
Soweit das Gespräch mit Alfred Olfert von der Deutschen Umwelthilfe.
Wann kann die Elbe, aber auch die Moldau und andere durch das Hochwasser verunreinigte Flüsse, deren Gewässer so oder so in die Elbe hineinfließen, wieder zumindest ihren ursprünglichen Zustand erreichen. Diese Frage stellte Radio Prag Jaroslav Kinkor, Abteilungsleiter für Gewässerschutz beim tschechischen Umweltministerium. Und hier ist seine Antwort:
"Heute wäre es vorzeitig, wenn nicht direkt unmöglich, genau einen zeitlichen Horizont in Tagen oder Wochen festzulegen. Ich glaube, vieles hängt davon ab, wann es uns gelingen wird, die durch das Hochwasser beschädigten Kläranlagen wieder in Betrieb zu setzen. Schon heute zeigt sich auch, dass die Wasserqualität am Oberlauf verschiedener Flüsse schnell ihren ursprünglichen Zustand erreichen kann. Am Unterlauf manches Flusses hingegen sieht die Situation anders aus. Man darf nicht vergessen, dass es Flüsse gibt, die nicht nur in ihrem Flussbett fließen, sondern auch zahlreiche Meander bzw. Lagunen gebildet haben, wie z.B. in der Region von Litomerice/Leitmeritz, wo das Wasser stehen geblieben ist und nicht in der Lage ist, von selbst in das Flussbett zurückzukehren."
Soweit Jaroslav Kinkor, Leiter der Abteilung für Gewässerschutz beim Umweltministerium. Es sei noch hinzugefügt, dass nach 1990 insgesamt 160 Kläranlagen entlang der Elbe gebaut wurden, davon 36 auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. Der Grossteil von ihnen ist nun als Folge des Hochwassers außer Betrieb. Ihre Wiederherstellung ist also Aufgabe Nummer Eins.