Elbebadetag 2004 - Tausende am Ufer, wenige im Wasser

Foto: CTK

Etwa 70 abgehärtete Draufgänger haben sich am vergangenen Sonntag in die Wellen der Elbe (Labe) gewagt. Bei Regen und Kälte. Entlang des Elbeflusses wurde so das dritte Jahr des internationalen Elbebadetags begangen. Markéta Maurová hat mehr dazu.

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Der so genannte Elbebadetag ist im Jahre 2002 auf Anregung der deutschen Organisation "Deutsche Umwelthilfe" ins Leben gerufen worden. In Tschechien hat sich damals die Umweltorganisation "Arnika" dieser Initiative angeschlossen. Über den Sinn des Elbe-Festes spricht Arnika-Mitarbeiter, Jan Dostál:

"Es ist eine Veranstaltung, bei der die Leute in der Elbe baden. Wir wollen damit neben der Propagierung des Umweltschutzes auch darauf hinweisen, dass die Elbe als ein Bade- und Erholungsfluss genutzt werden kann. Das Wasser ist wesentlich sauberer als früher. Gleichzeitig wollen wir zum Ausdruck bringen, dass die Elbe nicht nur für Tiere und Pflanzen, sondern auch für Menschen geschützt werden soll, und dass sich die Wasserqualität weiter verbessern soll."

Der erste Badetag fand im Jahre 2002 nur ein paar Wochen vor dem vernichtenden Hochwasser statt. Die Flut hatte damals auch zahlreiche Kläranlagen zerstört. Ist der Fluss wirklich bereits so sauber, wie vor dem August 2002?

"Wir wissen nicht ganz genau, ob der Zustand wie vor dem Hochwasser ist. Aber in Hinsicht auf die Selbstklärungsfähigkeit des Flusses ist dies sehr wahrscheinlich."

Die diesjährige Veranstaltung wurde durch das kalte und nasse Wetter leider sehr beeinträchtigt, wobei die Wassertemperatur zwischen 8 und 20 Grad lag. An der größten Veranstaltung, die in Decin (Tetschen) organisiert wurde, nahmen zwar etwa 2000 Besucher teil, nur vier von ihnen haben jedoch im kühlen Strom gebadet. Für die am Ufer Stehenden wurde ein reiches Programm mit Wettbewerben, Musik, einer Ausstellung zur Geschichte des Badens in der Elbe sowie mit Infoständen vorbereitet, in denen sich verschiedene Umweltinitiativen und -verbände präsentierten. Über das Programm im ostböhmischen Hradec Kralove (Königgrätz) spricht Jan Dostál:

"Ein weiteres größeres Fest fand in Hradec Kralove statt. Sein Bestandteil war die Eröffnung eines Elbestrands. Eines der Ziele dieser Veranstaltung ist nämlich die Erneuerung alter Flussbäder bzw. die Errichtung neuer Flussbäder an der Elbe. Bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war das Baden in der Elbe eine verbreitete Sache, und Bäder und Strände waren ganz üblich."

Der Elbebadetag wurde in Tschechien an acht Orten begangen. Das Projekt wird in Koordinierung mit der deutschen Umweltorganisation "BUND" organisiert. In Deutschland sind Badefeste an etwa zehn Orten geplant, und das noch bis Ende August.