EM-Qualifikation: Tschechische Fußballer straucheln in Albanien
Eigentlich war die tschechische Fußballnationalmannschaft auf einem guten Weg, um sich für die EM in Deutschland im kommenden Jahr zu qualifizieren. Doch am Donnerstagabend verlor das Team in Albanien und steht nun unter Druck.
Letztlich feierten nur die Albaner an ihrer Heimstätte, dem Stadion in Tirana. Denn mit 0:3 mussten sich die tschechischen Fußballer dort geschlagen geben. Angesichts einer schwachen Leistung verloren sie zu Recht am Donnerstag das EM-Qualifikationsspiel. Damit ist Tschechien in der Tabelle der Gruppe E auf den dritten Platz abgerutscht und darf sich nun keinen Ausrutscher mehr leisten, um die direkte Qualifikation für die Europameisterschaft in Deutschland noch zu schaffen.
Das Spiel in Albanien verlief für die Tschechen äußerst unglücklich. Denn schon in der 9. Spielminute konnten sie einen Fernschuss von Jasir Asani nicht verhindern, mit dem die Gäste-Elf in Führung ging. Die Albaner zogen sich dann an den eigenen Strafraum zurück, und die Gäste taten sich schwer gegen die engmaschige Defensive. Kurz vor der Pause lag der Ball aber doch im albanischen Tor. Mojmír Chytil hatte die Kugel über die Linie gedrückt. Aber Schiedsrichter Danny Makkelie meldete sich. Die Frage war: Hatte Chytil den Oberkörper oder den Oberarm genutzt? Der tschechische Mannschaftskapitän Tomáš Souček klagte nach dem Spiel, dass die folgende Entscheidung intransparent abgelaufen sei:
„Ich bin gleich zum Schiedsrichter gegangen, und er sagte, dass der Video-Assistent die Sache überprüfe. Da dachte ich noch, alles ist in Ordnung. Dann sagte mir der Unparteiische aber plötzlich, dass es absichtliches Handspiel gewesen sei und er die gelb-rote Karte gebe. Wir sind enttäuscht darüber, was da passiert ist. Denn dieser Moment hat das Spiel kaputt gemacht.“
Anstatt mit 1:1 gingen die Tschechen also in Unterzahl und mit einem Rückstand in die Kabine. Hatten sie sich in der ersten Halbzeit schon schwer getan, Chancen zu kreieren, wurde dies in der zweiten Halbzeit nicht einfacher. Im gesamten Spiel standen letztlich nur drei tschechische Schüsse zu Buche, die auch aufs Tor gingen. Trainer Jaroslav Šilhavý bei der Pressekonferenz nach der Begegnung, als er auf diese magere Bilanz angesprochen wurde:
„Auch ich hatte mir vorgestellt, dass wir mit unseren Schüssen gefährlicher sein werden. Aber wir haben uns zu sehr den Ball zugeschoben und nach der Lücke gesucht. Der Gegner hat andererseits sehr gut verteidigt, mit allen zehn Feldspielern. Und wir hatten auch noch einen Akteur weniger. Das war schwer. Und das albanische Team verfügt über schnelle Spieler, die bei Kontern gefährlich sind. Wir sind also auch etwas ins Risiko gegangen. Das hat jedoch nicht zum erhofften Ergebnis geführt, sondern zu zwei weiteren Gegentoren.“
In der EM-Qualifikationsgruppe sieht es nun so aus: Auf Platz eins liegt überraschend souverän Albanien mit 13 Zählern. Zweite sind die Polen mit neun Punkten. Dahinter ist das tschechische Team mit einem Punkt Rückstand, es hat allerdings auch ein Spiel weniger absolviert. Deswegen sieht Coach Šilhavý noch immer die Chance auf die EM-Teilnahme…
„Es wird weiterhin schwer sein, aber wir können uns noch aus eigener Kraft direkt qualifizieren. Als Nächstes empfangen wir am Sonntag die Färinger, dann fahren wir nach Polen. Ob wir dort bestehen, liegt einfach an uns“, so der Nationaltrainer.
Das heißt: Tschechien muss in den ausstehenden drei Qualifikationsspielen zu Hause gegen die Färöer-Inseln (15.10., in Plzeň / Pilsen) und gegen Moldawien (20.11.) gewinnen und in Polen am 17. November mindestens ein Unentschieden holen. Dann können sich die Schützlinge von Trainer Šilhavý noch direkt für die Europameisterschaft qualifizieren. Eine weitere Möglichkeit ist die Teilnahme am Play-off um die verbleibenden Starterplätze bei der EM, falls das tschechische Team zumindest den dritten Platz schafft.
