Ende des Zivildienstes in Tschechien - letzte "civilkari" dürfen am Dienstag gehen
Mit Beginn des neuen Jahres wird das tschechische Heer in eine Berufsarmee umgewandelt. Das Ende der Wehrpflicht bedeutet zugleich aber auch das Ende des Zivildienstes in Tschechien. Am 4. November hat der Senat eine entsprechende Vorlage gebilligt, am Dienstag werden nun die letzten Zivildienstleistenden entlassen. Krankenhäuser und Sozialeinrichtungen befürchten einen deutlichen Kostenanstieg. Es berichtet Thomas Kirschner.
"Wir haben selbstverständlich mit den Mitteln der Arbeitsämter Unterstützung für die Organisationen vorbereitet. Wenn sie anstelle der Zivildienstleistenden nun Langzeitarbeitslose oder neue Absolventen einstellen, können sie dafür beim Arbeitsamt einen Zuschuss für die Einrichtung neuer Arbeitsplätze beantragen, eventuell auch einen Gehaltszuschuss für den Betreffenden."
Vor allem Krankenhäuser und Altersheime haben aber nach eigenen Angaben Probleme damit, Interessenten für die angebotenen Stellen zu finden. Trotz rund einer halben Million Arbeitslosen gebe es nicht viele Menschen, die die Arbeit machen wollen, für die Zivildienstleistende herangezogen wurden, sagte etwa der Leiter des Bezirkskrankenhauses in Rychnov n.K., Otto Stepan, gegenüber der Tageszeitung Lidove noviny. Katerina Berankova vom Ministerium für Arbeit und Soziales weist demgegenüber darauf hin, dass alle Seiten genug Zeit hatten, sich auf die veränderte Situation einzustellen. Der endgültige Beschluss zur Abschaffuung des Zivildienstes wurde zwar erst im November gefasst, die Pläne kursieren aber schon seit Jahren, so Berankova.
"Die Aufhebung des Zivildienstes kam nicht von heute auf morgen. Wir haben schon vor Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass es zu so einem Schritt kommen kann, und die einzelnen Organisationen hatten unserer Meinung nach ausreichend Zeit, sich darauf vorzubereiten, dass der Zivildienst endet."