Enttäuschung bei Eishockey-WM: Tschechen scheitern im Viertelfinale
Eishockey ist beim tschechischen Publikum zweifelsohne die beliebteste Sportart. Kein Wunder also, dass die wichtigsten Informationen über die Eishockey-WM auf den Titelseiten der Tageszeitungen erscheinen. Am Donnerstag mussten die tschechischen Fans jedoch eine bittere Pille schlucken. Die Eishockeynationalmannschaft scheiterte diesmal bereits im Viertelfinale der WM an den Schweizern und muss ohne Medaille aus Stockholm nach Hause fahren.
Es reichte also nicht: mit 1:2 unterlagen die Tschechen den Schweizern. Den tschechischen Spielern war die große Enttäuschung nach dem Spiel anzumerken. Noch vor dem Viertelfinale hatten die Spieler auf eine WM-Medaille gehofft, denn diesmal waren sogar zwölf Spieler aus der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL im Team. Laut Jiří Hudler, bei den Calgary Flames unter Vertrag, habe Selbstbewusstsein den Tschechen eigentlich nicht gefehlt:
„Sie haben aber das Spiel besser begonnen, haben sich besser als wir bewegt und waren aktiver. Wir wollten alles erst im letzten Moment nachholen. Eigentlich hatten wir Glück, dass wir überhaupt das Viertelfinale erreicht haben. Hätten wir hier gesiegt, dann hätten alle die vorher schwachen Leistungen vergessen. Aber nach dieser Niederlage ist es nun schwer.“Die Mehrheit der Fans kritisierte in Internetdiskussionen vor allem Nationaltrainer Alois Hadamczik scharf. Er räumte ein, dass er nun mit kritischen Stimmen rechnen müsse:
„Wenn ich es mit den vergangenen zwei Weltmeisterschaften vergleiche, wo wir sowohl die USA als auch Schweden besiegt haben, können wir nicht zufrieden sein.“An einen Rücktritt denke Hadamczik aber nicht. Der Chef des Eishockeyverbands, Tomáš Král, ließ durchblicken, dass ein siebter Platz bei einer WM die Fans nicht begeistern könne:
„Wir sind auch enttäuscht, aber wir haben die Verantwortung und müssen nun alles durchdenken. Ich meine aber nicht, dass der Nationaltrainer abberufen werden sollte.“
Die Tageszeitung Mladá fronta Dnes ist in ihrem Kommentar anderer Meinung und stellt die Frage, ob es nicht an der Zeit wäre, nach dieser verpatzten Generalprobe für die olympischen Winterspiele den Trainer auszutauschen.