Erneut Felssturzgefahr an deutsch-tschechischen Grenzübergang in der Böhmisch-Sächsischen Schweiz
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr musste das Kreisamt in Decin (Tetschen) am Donnerstag im deutsch-tschechischen Grenzgebiet, genauer gesagt im Grenzort Hrensko (Herrnskretschen) den Notstand ausrufen und Evakuierungen vornehmen.
Wie bereits im Februar dieses Jahres liegt der Grund für diese Vorsichtsmaßnahmen darin, dass sich Teile des Elbsandsteingebirges an der Verbindungsstraße nach Deutschland zu lösen drohen, was eine unmittelbare Gefahr für die Umgebung darstellt. Anfang des Jahres hatten Geologen auf die Gefahr hingewiesen, die von den teilweise porösen Felsabschnitten ausgeht. Daraufhin waren zunächst etwa 30 Anwohner evakuiert und der Notstand ausgerufen worden, der etwa drei Monate andauerte. So lange, bis die Sanierung des Felsmassivs, deren Kosten sich auf über 7 000 000 Kronen, etwa 230 000 Euro beliefen, für abgeschlossen galt. Zum damaligen Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, dass das Problem an einer anderen Stelle, und zwar einen knappen Kilometer weiter, wieder auftauchen würde. Über die momentane Situation informierte uns der Amtsvorsteher des Kreisamtes Decin, Jiri Benedikt:
"Gestern wurde ich von der Verwaltung des Nationalparks darüber unterrichtet, dass ein Felsbrocken von etwa 200 m³ sich zu lösen droht. Dieser befindet sich über der Straße, die zwischen der tschechischen und der deutschen Grenze verläuft und stellt daher eine Gefahr für den dortigen Verkehr und für den Duty-Free-Shop dar, der ebenfalls im Gefahrengebiet liegt. Deshalb habe ich die Feuerwehr alarmiert und den Notstand ausgerufen. In Zusammenarbeit mit der Polizei haben wir dann das Objekt evakuiert. Nun werden wir entscheiden müssen, ob wir direkt eine Firma mit der Sanierung des Felsens beauftragen oder ob wir diese Verantwortung an den Nationalpark oder den Eigentümer der Straße abgeben."
Die Entscheidung ist inzwischen getroffen worden. Der Eigentümer, die Straßen- und Verkehrswacht der Tschechischen Republik, wird nun weitere Schritte vornehmen müssen. Als Glück im Unglück bezeichnet Jiri Benedikt die Tatsache, dass seit der Hochwasserkatastrophe im August besagter Grenzübergang gesperrt ist und somit für die notwendige Sanierung optimale Bedingungen herrschen.