Erste Erkrankungen mit Ehec-Erreger in Tschechien verlaufen bisher glimpflich
Nun ist er also auch nach Tschechien gelangt, der Darminfektionserreger Ehec, vor dem sich mittlerweile halb Europa fürchtet. Mit dem aggressiven Darm-Bakterium infiziert hat sich eine Amerikanerin, die in Norddeutschland war und wegen starken und blutigen Durchfalls in ein Prager Krankenhaus eingeliefert wurde. In einem weiteren Fall hat sich der Ehec-Verdacht nicht bestätigt, bei einer dritten Patientin steht das Untersuchungsergebnis noch aus.
Diese Information wird auch von der Chefärztin der Infektionsabteilung des Krankenhauses, Hana Roháčova, bestätigt:
„Kein Organ der Patientin hat versagt und deshalb rechnen wir damit, sie schon in den nächsten Tagen entlassen zu können.“Nahtlos an diese gute Nachricht schließt sich der Befund von einem Tschechen an, der von einer Dienstreise nach Belgien und Deutschland zurückgekehrt war und wegen ähnlicher Symptome in einem Krankenhaus behandelt wurde. Bei ihm hat sich der Ehec-Verdacht nicht bestätigt. Bis zum Mittwochmittag standen aber noch die Testergebnisse von zwei Personen aus, die auch unter blutendem Durchfall leiden. Eine Patientin davon ist eine ältere Frau, die in ein Krankenhaus im ostböhmischen Hradec Králové / Königgrätz eingeliefert wurde. Zu ihrem Gesundheitszustand sagte am Dienstag der Direktor des Krankenhauses, Roman Prymula:
„Die Beschwerden hat eine ältere Frau, bei der wir mit ziemlicher Sicherheit sagen können, dass ihre Erkrankung in keinem Zusammenhang mit Deutschland steht. Ihrer Aussage nach habe sie heimische Gurken aus der Region verzehrt. Bisher aber ist noch nichts bestätigt, auch wenn die Symptome sehr ähnlich waren – auch bei ihr ist es zu Erbrechen und Durchfall gekommen und sogar Kolibakterien sind bei ihr diagnostiziert wurden. Doch es liegt noch keine Bestätigung darüber vor, dass sie mit dem Ehec-Erreger infiziert ist.“ Das Ergebnis der Probe, die von der älteren Dame genommen wurde, soll voraussichtlich bis zum Donnerstag vorliegen. Über den vierten Verdachtsfall gab es bis Mittwochmittag noch keine näheren Angaben. Ärzte und Gesundheitsexperten in Tschechien warnen in den letzten Tagen immer wieder nachdrücklich vor der raschen Ausbreitung der Ehec-Erkrankung und raten deshalb vor allem zu größter Hygiene. Besonders durch schmutzige Hände können die Bakterien leicht übertragen werden, betont Chefarzt Roman Prymula.