In Tschechien gilt auch: Vorsicht Risiko-Gurken!

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Spanische Salatgurken, die aus einer Ehec-verseuchten Charge stammen, sind in mehrere Länder Europas eingeliefert worden. Auch in Tschechien sind sie bereits verkauft worden. Der Rest des bedenklichen Gemüses wurde am Sonntag aus dem Handel gezogen. Bis zum Montag wurde kein Erkrankungsfall in Tschechien gemeldet, die Epidemiologen mahnen aber zu verstärkter Achtung auf Hygiene.

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Die potenziell gefährlichen Bio-Gurken hatte die tschechische Firma Country Life vorige Woche vom deutschen Bio-Großhändler Dennree importiert. Die auf gesunde Ernährung spezialisierte tschechische Firma habe bis zum Wochenende nur einen Teil des aus Deutschland eingeführten Gemüses an die Geschäfte weitergeliefert, sagte am Sonntag der Chef der Firma, Otakar Jiránek:

„Es soll sich um zehn Kisten mit diesen Gurken handeln, also rund 120 Gurken, was eine relativ kleine Menge ist. Wir überprüfen, wohin überall diese Gurken gelangt sind.“

Geschäft der Firma Country Life  (Foto: Firmenarchiv)
Die Firma nahm das Risiko-Gemüse sofort aus ihrem Angebot. Alle Abnehmer wurden von der staatlichen Landwirtschafts- und Lebensmittelinspektion SZPI informiert. Laut dem Sprecher der Inspektion, Michal Spáčil, war am Montagmorgen noch nicht klar, wie viele Leute die Gurken gekauft und sie vielleicht auch schon verzehrt haben. Ob die Gurken überhaupt mit dem Ehec-Keim kontaminiert sind, ist noch nicht klar. Die Resultate der mikrobiologischen Tests lagen bis Montagmittag noch nicht vor. Getestet würden jedoch nicht nur spanische Gurken, so Spáčil:

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„Die Inspektion hat parallel mit der Warnung aus Deutschland vor einer konkreten Charge von Gurken auch andere Gemüsesorten kontrolliert. Sie wird die Kontrollen des Gemüses auch weiter fortsetzen, bis völlig klar ist, woher die Infektion kommt. Wir wissen bislang von einer Quelle der Ehec-Infektion, aber in Deutschland wird vermutet, dass auch anderes Gemüse infiziert worden sein könnte.“

Erwähnt wurden in diesem Zusammenhang Tomaten oder Salat. Spáčil erinnerte daran, dass es im Rahmen des EU-Binnenmarktes schwierig ist herauszufinden, wohin überall das Gemüse aus einer Region gelangt ist.

„Es ist möglich, die Herkunft eines Gemüses zu bestimmen, das in einem Gemüseladen gefunden wird. Man kann auch die Farm ausfindig machen, die es gezüchtet hat. Aber bedeutend schwieriger ist zu sagen, wohin das in einem Land oder in einer Region angebaute Gemüse gelangt ist. Oft ist es unmöglich, den Endverbraucher zu finden.“

Der tschechische Chefepidemiologe Michael Vít hat deswegen die Verbraucher ermahnt, Grundregeln der Hygiene im Umgang mit rohem Gemüse einzuhalten.

„Es ist notwendig, das Gemüse - Gurken, Tomaten sowie Salat – sorgfältig unter fließendem Wasser zu waschen. Wir empfehlen natürlich, die Gurken zu schälen. Symptome einer Ehec-Erkrankung sollte man nicht unterschätzen und gleich einen Arzt aufsuchen.“

Bis zum Montagmittag wurde nicht bekannt, dass in Tschechien jemand an dem Darmkeim Ehec erkrankt sein könnte.