Essen statt Schenken? Weihnachten 2005 in tschechischen Familien

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Den Tschechen geht es im laufenden Jahr so gut wie lange nicht: Die Wirtschaft blüht, die Löhne steigen und eine umfangreiche Steuersenkung steht bereits in Aussicht. Stehen also böhmische Weihnachten in Rot und Gold bevor? Die Marktforschungsagentur Factum Ivenio hat untersucht, wie die Tschechen Weihnachten feiern wollen. Thomas Kirschner weiß mehr.

Das Ergebnis der Studie wird den Einzelhandel nicht freuen: Trotz der positiven Wirtschaftslage wollen die Tschechen bei den Weihnachtsgeschenken sparsamer sein als im vergangenen Jahr. Damit setzt sich ein langjähriger Trend fort, bestätigt Martina Rubasova von Factum Ivenio:

"Die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke stagnieren in den letzten Jahren. Am meisten haben die Menschen in Tschechien 2001 für Geschenke ausgegeben. Seitdem sinken die Ausgaben langsam, aber kontinuierlich. Die Zahlen für dieses Jahr stellen nur eine Fortsetzung der vorangehenden Entwicklung dar. Alles in allem: Der Trend ist sichtbar, aber verhältnismäßig schwach, und wir müssen abwarten, wie es sich weiter entwickeln wird."

Durchschnittlich 4600 Kronen lassen sich die Tschechen in diesem Jahr die Weihnachtsgeschenke für ihre Liebsten kosten, das sind rund 150 Euro. Vor vier Jahren waren es noch 600 Kronen mehr - trotz damals deutlich niedrigerer Löhne. Eine neue Bescheidenheit? Eher eine Umschichtung: Deutlich steigend sind nach der Umfrage nämlich die Ausgaben für das Weihnachtsessen und den guten Tropfen danach, so Rubasova:

"Die Leute haben sich schon weitgehend an teurere und luxuriösere Lebensmittel gewöhnt und können sich diese auch erlauben."

Wie werden die tschechischen Weihnachten 2005? Wir haben auf der Straße nachgefragt. Die Antwort: Natürlich genau so schön wie im letzten Jahr!