Inflation und Warenknappheit: Tschechen starten Weihnachtskäufe früher

Supermarkt Globus

Ungewöhnlich früh ist in diesem Jahr in Tschechien der Verkauf von Weihnachtsgeschenken ins Rollen gekommen. Bereits jetzt registrieren die Internet-Shops eine steigende Nachfrage nach den entsprechenden Waren. Der Grund sind die steigenden Preise und die Warenknappheit in bestimmten Segmenten.

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Am meisten werden bei den Online-Händlern derzeit Spielwaren bestellt. Es sind zum Beispiel Brettspiele, Puppen oder Baukastensätze. Pavla Hobíková ist Sprecherin des größten tschechischen Internet-Anbieters Mall.cz. In den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks sagte sie: „Die Zahl der Bestellungen steigt nach und nach an. Die erste Welle war bereits Ende September, Anfang Oktober zu spüren. Die größte Nachfrage erwarten wir aber wie in den vorangegangenen Jahren in der zweiten und dritten Dezemberwoche.“

Ebenso bei Alza.cz, einem weiteren großen tschechischen Internet-Anbieter, ist das Weihnachtsgeschäft schon angelaufen. „Wir beobachten die ersten Andeutungen höherer Nachfrage nach typischen Geschenkartikeln wie Spielzeug, Kosmetika und Schmuck“, bestätigte Alza-Sprecherin Daniela Chovancová.

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Dass der Verkauf schon so früh begonnen hat, liegt an der derzeitigen Entwicklung auf dem Markt für Konsumartikel. Viele Waren werden teurer, manches ist überhaupt nicht zu bekommen – und das betrifft sowohl den elektronischen als auch den stationären Handel. Das Problem ist die kräftige Nachfrage, die nach dem Ende der Corona-Pandemie eingesetzt und in der Hochseeschifffahrt zu Engpässen geführt hat. Die Geschäfte in Tschechien behaupten jedoch, sie seien ausreichend mit Waren versorgt: „Wir können den Kunden versichern, dass wir vorgesorgt haben und auch in der Vorweihnachtszeit kein Warenmangel droht“, sagt zum Beispiel die Sprecherin der Supermarktkette Globus, Aneta Turnovská.

Auch von der in Tschechien ansässigen britischen Kette Tesco hieß es, dass alle Warenlieferungen für die Lager bereits bestätigt worden seien. Wie Tesco-Sprecher Josef Koukolíček jedoch betonte, erwarte man den großen Ansturm wie immer erst im Dezember.

Autor: Till Janzer
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