EU fördert bayerisch-böhmisches Tourismusprojekt
Im Juni 2009 finden die Europawahlen statt. Der Landkreis Regen in Niederbayern kann dem Ganzen gelassen entgegensehen. Der Antrag auf Unterstützung aktueller Projekte in der Region wurde bereits im September letzten Jahres bewilligt. Keine Überraschung, schließlich fließen schon seit dem Jahr 2000 regelmäßig Fördergelder in die Europapolitik Regens, bis jetzt fast sieben Millionen Euro. Einer der aktivsten Projektkoordinatoren ist die Volkshochschule des Landkreises. Mit deren Leiter, Herbert Unnasch, sprach Katja Holubek.
Herr Unnasch, der Aufgabenbereich der Volkshochschule Regen umfasst mehr als die übliche Aus- und Weiterbildung. Sie arbeiten im Bereich Tourismus, auch mit tschechischen Partnern. Wie muss man sich diese Kooperation vorstellen?
„Die Volkshochschule Regen ist Teil eines regionalen Kompetenzzentrums, in dem der Tourismus und die Regionalentwicklung mit angesiedelt ist. Da die Volkshochschule seit vielen Jahren in der Projektförderung tätig ist - Projekte, die auch von der Europäischen Union gefördert werden - und nicht zuletzt durch die Landesausstellung „Bayern - Böhmen“ haben wir diese grenzüberschreitenden Kontakte weiter ausgebaut und konnten ein großes touristisches Projekt mit böhmischen Partnern ins Leben rufen. Das Projekt wird aus dem EU Interreg-Programm IIIC Bayern - Böhmen mit einer Projektsumme von insgesamt 3,2 Millionen Euro gefördert.“
Um was für ein Projekt handelt es sich dabei konkret?
„Es gibt zum Beispiel ein Informationszentrum für Interessierte, das wir hier in Regen mit zweisprachigem Personal besetzen. Dann sind da die Bereiche Familienferien und Agrartourismus und wir betreiben auch touristische Informationsbüros in Pilsen und Budweis. In Pilsen verzeichnet man täglich bis zu 300 Besucher. Wir gehen gemeinsam auf Messen und wollen die gesamte Region Bayerischer Wald / Šumava bewerben. Es ist sicherlich so, dass dieses Projekt keine Auswirkung auf die Übernachtungszahlen hat, aber Tatsache ist, dass insbesondere der Tagestourismus hier in der Region eine große Rolle spielt.“
Diese bayerisch-böhmische Zusammenarbeit wird von der Europäischen Union gefördert, und das, obwohl das Ganze noch in den Kinderschuhen steckt und der breiten Öffentlichkeit erst noch vorgestellt werden muss. Trotzdem wurde Ihr Antrag auf Förderung von der EU bereits bewilligt. Können Sie das näher erklären?
„In diesem Jahr sind Europawahlen und wir befinden uns mitten in der Phase des Wahlkampfes. Da interessieren sich politische Gremien für solche Aktivitäten, weil es einfach ein europäisches Thema ist. Tourismus ist eine der besten Möglichkeiten, Länder und Leute zusammenzubringen und für ein Miteinander zu werben.“