Ex-Parlamentarier auf Jobsuche

Jan Kavan
0:00
/
0:00

Die tschechischen Arbeitsämter haben offensichtlich in den letzten Tagen mehr Arbeit als sonst. Der Grund dafür ist nicht etwa die Tatsache, dass sich die Abiturienten gleich nach der Reifeprüfung nach einer freien Arbeitsstelle umsehen würden. Nach den Abgeordnetenhauswahlen, die Anfang Juni hierzulande stattfanden, wurde ein Teil der bisherigen Abgeordneten nicht gewählt und ist daher gerade auf der Suche nach einem geeigneten Job.

Jan Kavan
Die tschechischen Arbeitsämter haben offensichtlich in den letzten Tagen mehr Arbeit als sonst. Der Grund dafür ist nicht etwa die Tatsache, dass sich die Abiturienten gleich nach der Reifeprüfung nach einer freien Arbeitsstelle umsehen würden. Nach den Abgeordnetenhauswahlen, die Anfang Juni hierzulande stattfanden, wurde ein Teil der bisherigen Abgeordneten nicht gewählt und ist daher gerade auf der Suche nach einem geeigneten Job. So ließ der Ex-Abgeordnete und Ex-Außenminister Jan Kavan vor kurzem in einem Gespräch für die Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" verlauten, er habe vor, sich beim Arbeitsamt zu melden. Dabei verriet er jedoch nicht, ob er sich wie bislang nur mit höheren Posten in der Politik begnügen würde, in der er übrigens durch zahlreiche Skandale bekannt geworden ist. Nachdem er nämlich das Außenministeramt verlassen hatte, wurde ihm von der tschechischen Sicherheitsbehörde der Zugang zu vertraulichen Dokumenten verwehrt, der eigentlich für die Ausübung eines höheren Postens im auswärtigen Dienst notwendig ist. Schon aus diesem Grund kann das Arbeitsamt Kavan keinen Außenministerposten anbieten.

Bessere Chancen könnte der Ex-Parlamentarier vielleicht bei der Verkehrspolizei haben, die übrigens im Zusammenhang mit dem frisch eingeführten Punkte-System für die Autofahrer viel zu tun hat. Als Abgeordneter ist Kavan nämlich durch eine amüsante Geschichte mit einem unter seltsamen Umständen in Prag verursachten Autounfall berühmt geworden. Nachdem er in Prag nacheinander drei Autos gerammt hatte, lehnte er - durch die Parlamentsimmunität geschützt - eine Blutprobe ab. Den an Alkohol erinnernden Geruch erklärte der Abgeordnete damit, er habe seinen müden Körper mit Franzbranntwein eingerieben. Diese Erfahrungen aus der Ära seiner Parlamentstätigkeit könnte der Ex-Parlamentarier zweifelsohne bei der überforderten Verkehrspolizei gebrauchen.