Experte in Prag: Gegenzölle betreffen Luxuswaren
Im Handelsstreit mit den USA sind an diesem Freitag die Gegenzölle der EU in Kraft getreten.
Die von der EU-Kommission getroffenen Gegenmaßnahmen seien beschlossen worden, um die Auswirkungen auf die Verarbeiter und Verbraucher in den EU-Ländern möglichst zu minimalisieren, sagt Vladimír Bärtl. Er ist Staatssekretär im Industrie- und Handelsministerium. Auch hierzulande wurde seinen Worten zufolge vorher geprüft, ob die EU-Gegenzölle etwa tschechischen Firmen schaden könnten. Es habe sich gezeigt, dass die Zölle eher die Verbraucher als die Hersteller treffen dürften, sagte Bärtl am Freitag gegenüber dem Tschechischen Rundfunk. Bärtl betont jedoch, die Aufschläge bezögen sich zurzeit vor allem auf Luxuswaren, die nicht in großem Umfang nach Europa importiert werden.
Wie sehr haben sich aber bisher die von US-Präsident Trump verhängten Strafzölle auf Stahl und auf Aluminium für tschechische Firmen ausgewirkt? Der Markt in den USA bedeute für Tschechien rund fünf Prozent des Gesamtexports (rund 200 Millionen Euro jährlich), sagt Bärtl.Die Entscheidung der EU, Gegenzölle einzuführen, wird auch vom tschechischen Industrie- und Verkehrsverband unterstützt. Das Vorgehen der EU entspreche den WTO-Regeln und sei nur eine Reaktion auf die entstandene Situation. Die Gegenzölle spitzten die Lage aber nicht zu, so der Verband.