Fahrradfahrer haben in Prag schweren Stand

Fahrradfahrer haben in der tschechischen Hauptstadt ein schweres Los. So kommt man zum Beispiel mit dem Bau von Radwegen in Prag nur schleppend voran. Außerdem macht die schlechte Stadtluft das Fahrradfahren im Zentrum sehr ungesund, meinen die Ärzte. Es berichtet Philipp Kauthe.

Sie haben einen schweren Stand - die Radfahrer in Prag. Bei vielen staatlichen Institutionen und U-Bahn-Stationen fehlen Fahrradständer. In Bussen und Straßenbahnen darf man Räder gar nicht erst transportieren - nur zu bestimmten Zeiten. Dazu kommt noch, dass Autofahrer und Fußgänger die radelnden Menschen oftmals nicht respektieren. Naja, das allein wäre ja auch nicht so schlimm. Wenn es doch wenigstens anständige Fahrradwege in Prag gäbe. Doch dies ist nicht so recht der Fall. Im Jahre 1993 hatte man eine ganze Trasse von solchen Wegen geplant. Insgesamt 400 Kilometer sollten diese Wege lang sein. Tja, und nun sind sieben Jahre vergangen, und nicht einmal die Hälfte ist fertig. Gerade einmal 180 Kilometer sind befahrbar. Dabei wollte man doch bis zum Jahr 2000 mit Allem fertig sein. Die Gründe für die Verzögerung des Baus liegen beim Finanziellen. Vor gut drei Jahren geriet das Projekt ins Stocken, weil der Magistrat kein Geld mehr gegeben hatte. Die einzelnen Prager Stadtbezirke haben seitdem zwar hin und wieder ein wenig dazugegeben, Betonung aber auf ein wenig. Denn voll zahlungsfähig sind auch sie nicht zu jeder Zeit. Die Verzögerung wurde ferner verursacht durch komplizierte Verhandlungen mit den Besitzern der Grundstücke, auf denen die Wege führen sollen. Der stellvertretende Primator Petr Svec versicherte aber gegenüber der Tageszeitung "Mlada Fronta Dnes", dass man den Bau der Radwege in Prag keinesfalls beenden wolle.

Außerdem schadet es der Gesundheit, wenn man mit dem Fahrrad in der Prager Innenstadt unterwegs ist. Dieser Ansicht sind mehrere Ärzte. Die Autoabgase, die man beim Radeln einatmet, könnten auf Dauer Krankheiten herbeiführen.