An den dem Krieg im Irak nach geordneten Operationen war auch die Tschechische Republik mit einem Kontingent der hiesigen Armee beteiligt, das sich aus dem 7. Feldlazarett, einer humanitären Einheit, einer Gruppe von Militärpolizisten und weiteren Spezialisten zusammensetzte. Mit einem feierlichen Zeremoniell wurde die Mission des tschechischen Kontingents am Donnerstagvormittag in Hradec Králové/Königgrätz offiziell beendet. Für Radio Prag war Lothar Martin am Ort des Geschehens. Lothar, Du bist gerade zurückgekommen, wie ist dieses Zeremoniell verlaufen?
Das war natürlich ein freudiges Ereignis. Man hat richtig gespürt, dass bei allen im Irak zum Einsatz gekommenen Soldaten und Militärmedizinern die Anspannung abgefallen ist, weil sie alle wieder gesund in die Heimat zurückgekehrt sind. Diese Tatsache hob auch der tschechische Verteidigungsminister Miroslav Kostelka noch einmal ganz besonders hervor. Es war ein feierliches Zeremoniell, bei dem alle im Irak eingesetzten Soldaten und Soldatinnen geehrt und ausgezeichnet wurden mit Orden und Verdienstmedaillen der Tschechischen Armee, und zwar jene 271 Männer und Frauen, die den zweiten Teil der Mission von September bis Dezember vergangenen Jahres abgesichert haben. Sie hatten die 256 Personen abgelöst, die zuvor von April bis September ihren Dienst im Irak geleistet haben. Während der gesamten neunmonatigen Dauer, in denen das tschechische Feldlazarett in Basra tätig war, sind insgesamt 10 146 Personen behandelt worden, davon 9112 Iraker und 1034 Angehörige der Koalitionsarmeen einschließlich des Kontingents der Tschechischen Armee. In dieser Zeit wurden 242 Operationen durchgeführt und 308 Personen wurden stationär behandelt. Diese Leistungen wusste auch Minister Kostelka sehr zu schätzen, der in seiner Dankesrede u. a. dies zum Ausdruck brachte:
Minister Miroslav Kostelka (Foto: CTK)
"Die Menschen in unserer Republik, und ich erlaube mir zu behaupten, auch die Menschen in der gesamten Welt, haben dank Ihnen festgestellt, dass eine Armee nicht nur aus Waffen und strikten Befehlen besteht, sondern dass sie auch Menschen in Not uneigennützige Hilfe gewährt. Die Entsendung des Feldlazaretts ließ sich verknüpfen mit den Idealen der Ärzte und Mediziner. Vor Ihrer Ankunft in Basra hat die dortige Bevölkerung überhaupt keine Ahnung davon gehabt, wo sich die Tschechische Republik befindet. Aber nun bin ich überzeugt davon, dass Ihnen nach dem fast einjährigen Einsatz des Feldlazaretts in Basra ein Großteil der dortigen Bevölkerung für die Rettung von Leben und die gewährte medizinische Behandlung bis zum Lebensende dankbar sein wird."
William Cabaniss, US-Botschafter in Tschechien (Foto: CTK)
Dass die Veranstaltung auf dem Ullrich-Platz in Königgrätz nicht nur von nationaler Bedeutung war, sondern auch aus internationaler Sicht seine Würdigung fand, bewies die Anwesenheit des neuen US-Botschafters in Tschechien, William Cabaniss. Dieser bedankte sich bei den Soldaten und Soldatinnen der Tschechischen Armee mit diesen Worten:
"Im Namen der Vereinigten Staaten von Amerika will ich Ihnen danken für ihre Hilfe bei der Verbesserung der Lebensbedingungen für die Einwohner des Iraks. Dank Ihnen wurden Tausende von Leben im Irak gerettet."