Fenin schlägt ein wie eine Bombe: Drei Tore zum Einstand in Berlin

Martin Fenin, links (Foto: ČTK)

Im noch jungen Jahr 2008 ist so gut wie noch kein Wochenende vergangen, an dem tschechische Sportler auf internatonaler Bühne nicht für Furore gesorgt haben. Das war auch am zurückliegenden Wochenende der Fall, an dem allerdings nicht nur Wintersportler im Blickpunkt standen, sondern auch ein tschechisches Fußballtalent, das in der deutschen Bundesliga einen Rieseneinstand feierte.

Martin Fenin,  links  (Foto: ČTK)
„Es war ein Kindheitstraum von mir, einmal in der Bundesliga zu spielen. Dass das etwas Besonderes ist, habe ich schon beim Empfang am Frankfurter Flughafen und beim ersten Training aufgrund des Medien- und Zuschauerinteresses gespürt. Das hat auf mich einen großen Eindruck gemacht und ich bin sehr froh darüber, dass es so gekommen ist. Ich habe die Zusicherung der Eintracht, dass ich hier meine Chance bekomme, und dann liegt es halt an mir, ob ich mich durchsetze oder nicht.“

Und wie er sich durchsetzte! Martin Fenin, der 20-jährige Stürmer der tschechischen Nationalmannschaft, hat mit seinem Bundesliga-Debüt für Eintracht Frankfurt die deutschen Fußballfans gleich reihenweise verzückt. Im Auswärtsspiel der Hessen bei Hertha BSC markierte der U20-Vizeweltmeister alle drei Tore zum furiosen 3:0-Sieg der Gäste. Eine Leistung, die im sofort das Prädikat „Spieler des Tages“ in Deutschlands Topliga einbrachte. Und die Anerkennung von Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel, der dem Youngster ein sagenhaftes Debüt bescheinigte und lobte, dass Fenin mit dieser Vorstellung „erst jetzt so richtig in Frankfurt angekommen sei.“ Nach Tomáš Rosický und Jan Koller, der allerdings bei seinem Einstand für Nürnberg noch nicht für die Clubberer traf, ist nun also wieder ein junger Tscheche in aller Munde unter Deutschlands Fußballhimmel. Und noch ein Tscheche ragte zum Bundesliga-Rückrundenstart heraus – der 25-jährige Torwart Jan Laštůvka, der mit seinen Paraden maßgeblich mithalf, die Sensation des Spieltages perfekt zu machen – den ersten Auswärtssieg des VfL Bochum in Bremen überhaupt!

Nicole Vaidišová  (Foto: ČTK)
An die Weltklasse-Vorstellungen der tschechischen Eisschnellläuferin Martina Sáblíková hat man sich dagegen schon mittlerweile gewöhnt. Im norditalienischen Bergdorf Baselga di Pine gewann die 20-jährige Weltmeisterin einmal mehr die Konkurrenz auf der 3000-Meter-Strecke und sicherte sich damit frühzeitig den Gewinn des diesjährigen Weltcups auf den langen Strecken. Ihre Siege seien aber keine Selbstverständlichkeit, da auch sie sich immer wieder neu motivieren und zum Teil auch widrige Bedingungen meistern müsse, sagte Sáblíková:

„Ich habe die Endzeit gesehen und war zufrieden, denn es war eine Zeit, die wir uns vorgenommen hatten. Zirka zwei oder drei Runden vor dem Ziel hat mein Trainer geschrieen, dass ich Erste bin und das Tempo nur halten müsse. Ich muss meinem Trainer natürlich dafür danken, denn seine Anfeuerung hat mir über die letzten zwei Runden geholfen, als das Eis wirklich schon schlecht war.“

Richtig hart kämpfen mussten am Samstag und Sonntag die tschechischen Tennisspielerinnen bei ihrem Fed-Cup-Match gegen ihre Rivalinnen aus der Slowakei. Was nach dem glatten 5:0-Sieg im Vorjahr in Bratislava kaum einer für möglich hielt, trat ein: Nur dank der Klasse und Nervenstärke ihrer Topspielerin Nicole Vaidišová gelang es den Tschechinnen die Spielerinnen aus dem Nachbarland in Brno / Brünn mit 3:2 zu schlagen. Nicole Vaidišová war die Freude über ihre Siege in Einzel und Doppel sichtlich anzumerken:

„Das ganze Wochenende habe ich gespielt und es zum Glück mit einem siegreichen Ende abgeschlossen. Ich habe das gespielt, was mir vom Trainer gesagt wurde, und dafür muss ich mich auch bedanken. Aber ebenso beim Publikum, das uns sehr geholfen hat und wirklich unglaublich war. Insbesondere am Ende der Auseinandersetzung war es eine tolle Atmosphäre, bei der wir spielten.“

Autor: Lothar Martin
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